Photovoltaikanlagen nehmen eine größere Fläche auf dem Dach ein als Solarthermieanlagen. Grund hierfür ist, dass sich die Größe der Solarthermieanlage an Ihrem Verbrauch orientiert. Überschüssiger Strom einer PV-Anlage wird hingegen in den Solarspeicher oder das öffentliche Stromnetz eingespeist.
Der Unterschied zwischen Solarthermie und Photovoltaik
- Der Unterschied zwischen Solarthermie und Photovoltaik
- Solarthermie oder Photovoltaik? Hybridkollektoren als platzsparende Alternative
- Voraussetzungen für Photovoltaik und Solarthermie: Ausrichtung des Daches & Dachneigung
- Photovoltaik oder Solarthermie: Speichermöglichkeiten
- Kosten von Photovoltaik und Solarthermie
- Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten von Solaranlagen
- Ertrag von Photovoltaik und Solarthermie
- Fazit: Was ist besser – Photovoltaik oder Solarthermie?
Die gleichzeitige Nutzung von Photovoltaik und Solarthermie auf einem Dach ist eine Möglichkeit für die Umsetzung erneuerbarer Energien. | Foto © Yven Dienst, Adobe Stock
Der grundlegende Unterschied zwischen Photovoltaik und Solarthermie ist, dass Photovoltaikanlagen mithilfe der Sonne Solarstrom erzeugen, Solarthermie Ihnen im Gegensatz Wärme liefert. Bei Solarthermie haben Sie die Möglichkeit, die Solaranlage für die Warmwasserbereitung zu nutzen oder ergänzend zur Warmwasserbereitung zur Heizungsunterstützung. Schauen wir uns beide Systeme genauer an:
Photovoltaik zur Generierung von Solarstrom
Photovoltaik gesteht Strom aus Sonnenenergie mithilfe von Solarmodulen. Bei der Wahl des für Sie geeigneten Solarmoduls gibt es einige Unterschiede zu beachten. Ein Wechselrichter wandelt den erzeugten Gleichstrom in verwertbaren Wechselstrom um. Dieser betreibt alle haushaltsüblichen Elektrogeräte. Hierbei sprechen wir von Eigenverbrauch des erzeugten Solarstroms. Wenn Sie mit dem PV-Strom einen Heizstab betreiben, können Sie somit auch Warmwasser mit Photovoltaik erzeugen.
Weiterhin besitzen Sie die Möglichkeit, Strom in das öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Gegen eine Einspeisevergütung pro Kilowattstunde stellen Sie somit den von Ihrer PV-Anlage erzeugten Solarstrom dem Netzbetreiber zur Verfügung. Eine Mischung aus Eigenverbrauch und Einspeisung ins Stromnetz erhöht die Effizienz Ihrer Anlage – speziell in Kombination mit einem Stromspeicher, der es Ihnen ermöglicht, erzeugten Strom für Ihren Eigenverbrauch zu speichern.
Die benötigte Fläche für PV-Module variiert je nach Verbrauch, Bedarf und vorhandenem Platz. So erreichen rund 25 Quadratmeter Fläche eine Leistung von drei Kilowatt-Peak (kWp). Große Dächer ermöglichen mit beispielsweise etwa 72 Quadratmetern circa neun Kilowatt-Peak Leistung. Mit einem Kilowatt-Peak (ca. 8 qm Fläche) erzeugen Sie pro Jahr demnach zwischen 950 und 1.200 Kilowattstunden Strom. Die PV-Leistung ist dabei von Faktoren wie Dachausrichtung sowie Standort abhängig.
Solarthermie zur Wärmegewinnung Solarthermie gewinnt Wärme aus Sonnenenergie. Dabei stehen Ihnen zwei unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten zur Verfügung:
- eine Solaranlage zur Warmwasserbereitung
- eine Solaranlage zur Warmwasserbereitung und zur Heizungsunterstützung (Solarheizung)
Es gibt unterschiedliche Solarthermie Kollektoren, die sowohl Vor- als auch Nachteile bieten. Unabhängig davon, für welche Variante Sie sich entscheiden, erzeugen Vakuumröhrenkollektoren und Flachkollektoren Wärme. Eine Pumpe befördert diese Wärme über eine spezielle Solarflüssigkeit in einem Kreislaufsystem in einen Speicher. Hier findet ein Wärmeaustausch statt, sodass Warmwasser zu den Heizkörpern oder an die Zapfstellen (Wasserhähne, Badewanne, Dusche) fließt. Eine Einspeisevergütung wie bei der Photovoltaik gibt es bei Solarthermie nicht.
Abhängig von der Kollektorart sowie davon, ob Sie Solarthermie zur Bereitung von Warmwasser oder zusätzlich zur Heizungsunterstützung nutzen, variiert die Größe der Kollektorfläche. Bei einem Einfamilienhaus ist für die Warmwasserbereitung im Schnitt eine Kollektorfläche von etwa vier Quadratmetern notwendig. Für eine zusätzliche Heizungsunterstützung fällt die Fläche entsprechend größer aus und beläuft sich auf circa acht bis zwölf Quadratmeter.
Solarthermie oder Photovoltaik? Hybridkollektoren als platzsparende Alternative
Sie streben eine kombinierte Nutzung einer PV-Anlage mit Solarthermie an, haben jedoch nur eine begrenzte Dachfläche zur Verfügung? In diesem Fall wären Hybridkollektoren eine interessante Alternative. Diese vereinen Solarthermie und Photovoltaik innerhalb eines Kollektors.
Als Photothermie, Thermovoltaik sowie Photovoltaikthermie (kurz: PVT) bezeichnet, handelt es sich hierbei um ein PV-Modul, unter dem sich ein Solarkollektor befindet. Die Sonneneinstrahlung trifft zuerst auf das Photovoltaikmodul. Die erzeugte Wärme wird über den darunterliegenden Kollektor über die Solarflüssigkeit weiterbefördert. Es gibt Unterschiede in den Bauweisen verschiedener Modelle, die jede für sich Vorteile und Nachteile bieten.
Voraussetzungen für Photovoltaik und Solarthermie: Ausrichtung des Daches & Dachneigung
In den meisten Fällen – wenn es sich nicht um die Planung eines Neubaus handelt – besitzen Sie einen eingeschränkten Spielraum, was die Dachausrichtung Ihrer PV-Module oder die Ausrichtung der thermischen Solaranlage betrifft. Eine Süd-Ausrichtung ist nicht zwingend notwendig. Über den Jahres- und Tagesverlauf betrachtet, ist eine Ausrichtung nach Süden die bevorzugte Wahl. Grund dafür: Die direkte Sonneneinstrahlung in den Mittagsstunden ist hier am höchsten. Ist dies von der Dachausrichtung nicht möglich, bieten Ausrichtungen nach Süd-West und Süd-Ost eine Alternative. Sogenannte Nachführsysteme ermöglichen ein flexibles Ausrichten Ihrer Solaranlage und eine Optimierungsmöglichkeit des Ertrags.
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Individuelles Nutzungsverhalten: Während die Einspeisevergütung stetig sinkt, ist ein Nutzen Ihrer Photovoltaikanlage primär für den Eigenverbrauch sinnvoll. Hier bieten sich Ost-West-Ausrichtungen Ihres Daches an. Denn in den Morgen- und Abendstunden ist die Sonneneinstrahlung für Sie möglicherweise am effektivsten. Je nach Situation sind dies die Zeitpunkte, zu denen Bewohner zu Hause sind und Strom fließt.
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Topographie: Je nach Standort des Gebäudes variiert die Einstrahlungsintensität der Sonne. Auf Globalstrahlungskarten sehen Sie, wie hoch die Strahlungsintensität in Ihrem Gebiet ist. Daraus leiten Sie ab, wie vorteilhaft die jeweilige Ausrichtung Ihres Daches ist.
Die Sonneneinstrahlungskarte von Deutschland zeigt, dass die Intensität im Süden höher ist. | Bildquelle © Solargis
- Verschattung: Von einer Verschattung ist die Rede, wenn Objekte einen Schatten auf die PV-Module oder Solarkollektoren werfen. So ist je nach Lage ein Berg, ein benachbartes Haus oder ein hoher Baum aufgrund seines Schattenwurfs ungünstig. Statt einer generell günstigeren Süd-Ostausrichtung ziehen Sie in solch einem Fall eine Süd-Westausrichtung vor, da hier keine Verschattung stattfindet. Berücksichtigen Sie gleichfalls Satellitenschüsseln oder Schornsteine vor der Installation von Modulen. Diese verringern bei ungünstiger Platzierung der Module oder Kollektoren durch Schattenwurf den Ertrag Ihrer Solaranlage maßgeblich.
Verschattung von Solarkollektoren senkt trotz optimaler Ausrichtung den Ertrag. | Abbildung © AngelaStolle, Adobe Stock
Dachneigung Ob Flach- oder Spitzdach, jeder Neigungswinkel kann die Grundlage für eine Solaranlage bieten. Doch welche Dachneigung bei Photovoltaik bietet die besten Erträge und was ist die optimale Solarthermie-Dachneigung?
Der Standort, die Jahreszeit und die Ausrichtung spielen eine primäre Rolle. Die besten Erträge erzielen Sie bei einer bestmöglichen Kombination aller Gegebenheiten. Eine kostenlose Beratung eines Solarteurs in Ihrer Nähe für Ihren individuellen Bedarf schafft hier Abhilfe.
In Deutschland empfiehlt sich vorwiegend eine Dachneigung von 30 bis 35 Grad. In diesem Rahmen erzielt Ihre Anlage optimale Erträge. Beachten Sie: Neigungsunterschiede bei einer Südausrichtung spiegeln sich nur geringfügig im Ertrag wider. Größe Abweichungen in der Ausrichtung führen bereits bei geringem Neigungsunterschied zu gravierenden Ertragseinbußen. Nachführsysteme passen den Neigungswinkel (auch je nach Jahreszeit) bestmöglich an. Dies verbessert den Ertrag um bis zu 40 Prozent, was jedoch zwangsweise auch höhere Ausgaben bei der Installation bedeutet.
In den meisten Fällen – wenn es sich nicht um die Planung eines Neubaus handelt – besitzen Sie einen eingeschränkten Spielraum, was die Dachausrichtung Ihrer PV-Module oder die Ausrichtung der thermischen Solaranlage betrifft. Eine Süd-Ausrichtung ist nicht zwingend notwendig. Über den Jahres- und Tagesverlauf betrachtet, ist eine Ausrichtung nach Süden die bevorzugte Wahl. Grund dafür: Die direkte Sonneneinstrahlung in den Mittagsstunden ist hier am höchsten. Ist dies von der Dachausrichtung nicht möglich, bieten Ausrichtungen nach Süd-West und Süd-Ost eine Alternative. Sogenannte Nachführsysteme ermöglichen ein flexibles Ausrichten Ihrer Solaranlage und eine Optimierungsmöglichkeit des Ertrags.
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Individuelles Nutzungsverhalten: Während die Einspeisevergütung stetig sinkt, ist ein Nutzen Ihrer Photovoltaikanlage primär für den Eigenverbrauch sinnvoll. Hier bieten sich Ost-West-Ausrichtungen Ihres Daches an. Denn in den Morgen- und Abendstunden ist die Sonneneinstrahlung für Sie möglicherweise am effektivsten. Je nach Situation sind dies die Zeitpunkte, zu denen Bewohner zu Hause sind und Strom fließt.
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Topographie: Je nach Standort des Gebäudes variiert die Einstrahlungsintensität der Sonne. Auf Globalstrahlungskarten sehen Sie, wie hoch die Strahlungsintensität in Ihrem Gebiet ist. Daraus leiten Sie ab, wie vorteilhaft die jeweilige Ausrichtung Ihres Daches ist.
Photovoltaik oder Solarthermie: Speichermöglichkeiten
Die Sonne ist die Grundvoraussetzung für Solarenergie. Je nach Jahres- sowie Tageszeit und Wetterverhältnissen ist die Sonnenintensität stärker oder schwächer. Was ist, wenn die Sonne nicht scheint? Oder wenn Sie beispielsweise keinen Strom zur Mittagszeit benötigen, wenn die Strahlungsintensität am höchsten ist? Hier gibt es Möglichkeiten, wie Sie die Energie für einen späteren Verbrauch speichern.
Photovoltaik-Speicher Bei Photovoltaik haben Sie die Möglichkeit, Solarstrom in einem Stromspeicher zu sichern. Dieser funktioniert wie ein handelsüblicher Akku. Der Stromspeicher wird mit Strom aus der PV-Anlage geladen und stellt diesen bei Bedarf (wenn keine Sonne scheint) zur Verfügung. In Zeiten, in denen die Einspeisevergütung konstant sinkt, bietet ein Stromspeicher die Gelegenheit, den Eigenverbrauch zu erhöhen. Sie greifen hiermit auf den selbst generierten Strom zu, wann immer Sie ihn benötigen.
PV-Eigenverbrauch im Tagesverlauf mit Stromspeicher. | Grafik © EnergieAgentur.NRW
Nach einem umfassenden Vorgespräch mit einem Solarteur Ihres Vertrauens, erarbeitet dieser die konkrete Planung der PV-Anlage und errechnet, welche Speichergröße für Sie angemessen ist. Diese variiert in Abhängigkeit zu Ihrem Jahresstromverbrauch und der Größe der Photovoltaikanlage.
Weiterhin müssen Sie abwägen, ob Sie sich im günstigeren Preissegment oder im teureren bewegen möchten. Damit einhergehend sind wichtige Kennzahlen: Wie viele Ladezyklen ermöglicht der jeweilige Speicher? Wie hoch sind Entladetiefe und Wirkungsgrad?
Die Preise für Stromspeicher fallen tendenziell, was eine Nutzung zu einer durchaus lukrativen Investition macht. Der endgültige Preis berechnet sich pro Kilowattstunde Speicherkapazität, welcher mit zunehmender Größe sinkt (bei einem 5 kWh Speicher liegt der Preis 2021 bei etwa 1.747 Euro / kWh).
Solarthermie-Speicher Solarthermie bietet zwei Möglichkeiten für Speichersysteme – abhängig davon, ob Sie die Warmwasserbereitung oder zusätzlich auch die Heizungsunterstützung nutzen. Es gilt, die erzeugte Wärme zu Zeiten der Notwendigkeit zur Verfügung zu stellen, auch wenn die Sonne zu diesem Zeitpunkt nicht scheint. Das erwärmte Wasser stellt das Speichermedium dar. Ein Wärmetauscher überträgt die Wärme der im Kollektor erhitzten Solarflüssigkeit auf das Speichermedium. Der isolierte Wärmespeicher bewahrt das Wasser bis zum Gebrauch auf.
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Speicher für Warmwasserbereitung: Wichtig zu beachten: die Anforderungen an Trinkwasserhygiene und Korrosionsbeständigkeit! Trink- oder auch Brauchwasserspeicher bestehen daher meist aus Edelstahl oder emailliertem Stahl. Durch eine gute Isolierung beugt der Speicher Energieverlusten vor. Je nach Verbrauch bewegen Sie sich überwiegend zwischen 300 und 500 Litern Fassungsvermögen.
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Solarspeicher für die thermische Solaranlage: Zur Heizungsunterstützung gibt es ebenfalls verschiedene Speichertypen, die jeweils mit Vor- und Nachteilen aufwarten. Kombi-Solarspeicher dienen der gleichzeitigen Speicherung von Warmwasser sowie Heizungswasser. Es handelt sich hierbei um ein Tank-im-Tank-System, das das Trink- vom Heizwasser getrennt speichert. Aufgrund des zusätzlich benötigten Heizwassers bewegt sich das Fassungsvermögen hier bei durchschnittlich 700 bis 1000 Litern (je nach Verbrauch).
Das Wasser des Heizsystems befindet sich in einem eigenständigen Kreislaufsystem, in dem das Wasser anschließend zurück in die Speicheranlage fließt. Dort erhitzt es sich erneut für den weiteren Gebrauch.
Kosten von Photovoltaik und Solarthermie
Die Kosten von Installation und Inbetriebnahme unterscheiden sich bei PV-Anlagen und Solarthermie. Je nach Größe und Verbrauch variieren die Preise. Schauen wir uns die einzelnen Kostenpunkte im Überblick an:
Kosten Photovoltaik
Abhängig von der Größe Ihres Daches sowie Ihres Stromverbrauchs bewegen sich die Kosten für eine Solaranlage im Bereich zwischen etwa 5.400 Euro (ca. 3 kWp) und 12.900 Euro (ca. 9 kWp). Hierbei sollten Sie beachten, dass größere Anlagen pro Quadratmeter im Schnitt etwas günstiger sind als kleinere.
Die übliche Größe bei Privathaushalten beläuft sich durchschnittlich auf PV-Anlagen mit drei bis zehn Kilowatt-Peak Leistung. Folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick über mögliche Kosten je nach Anlagengröße (Stand: 2022):
Anlagengröße | Ø Kosten | realistische Preisspanne | Ø Kosten pro kWp | realistische Preisspanne pro kWp |
3 kWp | 5.400€ | 4.600 - 6.300€ | 1.730€ | 1.550 - 1.960€ |
4 kWp | 6.300€ | 5.000 - 7.900€ | 1.570€ | 1.250 - 1.870€ |
5 kWp | 7.600€ | 5.300 - 9.500€ | 1.530€ | 1.130 - 1.960€ |
6 kWp | 9.000€ | 6.500 - 12.100€ | 1.490€ | 1.050 - 1.920€ |
7 kWp | 10.400€ | 7.600 - 12.800€ | 1.470€ | 1.080 - 1.940€ |
8 kWp | 11.000€ | 9.000 - 15.000€ | 1.370€ | 1.140 - 1.880€ |
9 kWp | 12.900€ | 9.200 - 17.500€ | 1.430€ | 1.030 - 1.870€ |
10 kWp | 13.300€ | 10.300 - 18.500€ | 1.340€ | 1.040 - 1.900 |
10 - 15 kWp | 16.600€ | 15.000 - 20.000€ | 1.240€ | 1.040 - 1.670€ |
15 - 20 kWp | 24.500€ | 21.900 - 27.600€ | 1.360€ | 1.280 - 1.420€ |
Die Kosten setzen sich zusammen aus: Solarmodulen, Wechselrichter, Montage und Installation, Solarstromspeicher sowie laufende Kosten für Wartung und Reinigung. Hierbei variieren die Preise nach Solarmodultyp, Montagekosten und Wahl des Speichers. Einen ersten Überblick für Ihr konkretes Bauvorhaben können Sie sich mithilfe des Photovoltaik-Rechners verschaffen.
Kosten Solarthermie
Die Kosten bei Solarthermie bewegen sich in einer großzügigen Preisspanne von etwa 3.000 bis 10.000 Euro. Denn auch hier gilt: Nutzen Sie Solarthermie lediglich zur Warmwasserbereitung oder zusätzlich auch zur Heizungsunterstützung? Gleichfalls ist die Größe der Anlage sowie der gewählte Preis des Solarkollektors entscheidend. Wir schauen uns im Folgenden beide Möglichkeiten an:
Kosten für Solarthermie bei Warmwasserbereitung:
Abhängig davon, wie groß Ihr jährlicher Warmwasserverbrauch ist und wie viel Prozent die Solaranlage abdecken soll, berechnet sich die Größe Ihrer Anlage. Abhängig vom gewählten Kollektortyp belaufen sich die Kosten für die Solaranlage auf durchschnittlich 3.000 bis 6.000 Euro.
Kosten für Solarthermie bei zusätzlicher Heizungsunterstützung:
Die Preise einer Anlage, die zusätzlich die Heizung unterstützt, sind im Druckschnitt höher und belaufen sich auf etwa 7.000 bis 10.000 Euro. Ein größerer Speicher sowie größere Kollektorflächen geben den Ausschlag.
Generell müssen Sie hier die laufenden Kosten, Wartungsarbeiten, Reparaturen und Versicherung mit einrechnen. Auch Stromkosten für den Betrieb der Umwälzpumpe fallen an. Die gleichzeitige Nutzung einer PV-Anlage bietet hier einen Vorteil.
Eine individuelle Beratung mit einem Fachbetrieb gibt Auskunft über Preise für die in Ihrem Fall infrage kommende Anlage. Eine mögliche Förderung beeinflusst die Kosten im Individualfall positiv.
Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten von Solaranlagen
Unter dem Gesichtspunkt mittels erneuerbarer Energien etwas Gutes für die Umwelt zu tun, gibt es abhängig von der jeweiligen Solaranlage Möglichkeiten zur Förderung sowie Finanzierungshilfen – sowohl bei Neubau als auch bei Sanierungen im Altbau.
Förderung und Finanzierung von Photovoltaik Eine Förderung für Photovoltaikanlagen ist nicht nur für die Anlage möglich, sondern ebenfalls für die Anschaffung eines Speichers, den erzeugten Solarstrom sowie die Realisierung von Mieterstrommodellen. Dies kann als Einmalzuschuss, Tilgungszuschuss (bei einem Finanzierungskredit), als reiner Finanzierungskredit oder als Vergütung pro Kilowattstunde realisiert werden.
Die bekannteste Fördermöglichkeit ist im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) als Einspeisevergütung verankert. Seit dem 01.01.2021 ist die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ebenfalls Bezugsquelle für Förderungen. Wichtig zu beachten: Eine zusätzliche Förderung durch das EEG zur BEG ist nicht möglich! Je nach Bundesland besteht die Möglichkeit, weitere Zuschüsse zu erhalten.
Finanzierungsmöglichkeiten Ihrer PV-Anlage bietet die KfW. Der zinsgünstige Kredit 270 ist ein zurückzuzahlendes Darlehen und kein Zuschuss, sodass Sie dieses parallel zu einer Förderung beantragen können.
Förderung und Finanzierung von Solarthermie Bei der Förderung für Solarthermie haben Sie unterschiedliche Möglichkeiten: entweder in Form eines Zuschusses durch die BEG oder als Kredit mit Tilgungszuschüssen. Die BEG unterscheidet zwischen Förderungen für Wohngebäude (BEG WG), für Nichtwohngebäude (BEG NWG) sowie für Einzelmaßnahmen (BEG EM). Das BEG EM ist relevant, wenn Sie sich für eine Installation einer Solarthermieanlage entscheiden. Die Bundesförderung müssen Sie in jedem Fall vor Baubeginn beantragen.
Gefördert werden die Anschaffung einer Anlage sowohl zur Warmwassererzeugung als auch eine Kombianlage zur zusätzlichen Heizungsunterstützung. Gleichfalls förderfähig sind Montage, Anschlussarbeiten, Fachplanung und Baubegleitung.
Schauen Sie sich eine Auflistung möglicher Fördersätze für Solarthermie an, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen.
Ertrag von Photovoltaik und Solarthermie
In Hinblick darauf, wie lohnenswert die Installation einer Solaranlage ausfällt, ist ein Blick auf die mögliche Kostenersparnis sinnvoll. Diese Werte sind jedoch stark abhängig von der individuellen Situation.
Die Abbildung zeigt ein sogenanntes Niedrigenergiehaus. Als kostenintensiverer Neubau ist es auf langfristige Sicht eine effektive Möglichkeit für die Bewohner, Strom- und Heizkosten einzusparen. | Foto © 4th Life Photography, Adobe Stock
Photovoltaik
Um den finanziellen Ertrag aus Ihrer Photovoltaikanlage zu berechnen, sind zwei Aspekte grundlegend: die Einspeisevergütung sowie Ihre Ersparnis durch den Eigenverbrauch.
Einspeisevergütung:
Hierbei handelt es sich um eine Vergütung, die Sie für das Einspeisen Ihres Stroms in das öffentliche Stromnetz erhalten. Sie ist Bestandteil des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Wichtig zu beachten: Sie wird fix für 20 Jahre gezahlt und beträgt konstant den Vergütungssatz des Monats der Inbetriebnahme der PV-Anlage. Lediglich für neue Anlagen sinkt die Einspeisevergütung stetig.
Eigenverbrauch:
Um den Nutzen Ihrer Photovoltaikanlage auszuschöpfen, empfiehlt sich ein hoher Eigenverbrauch. Die Stromgestehungskosten (alle Kosten, die in einem gewissen Zeitraum durch den Betrieb der Anlage anfallen) sind geringer als der Netzstrompreis. Ob mit oder ohne Speicher erzielen Sie so nicht zu vernachlässigende Ersparnisse. In Anbetracht, dass Strompreise tendenziell steigen, während Ausgaben für PV-Anlagen sinken, sind diese oftmals eine lohnenswerte Investition.
Folgende Tabelle zeigt Ihnen ein mögliches Szenario für Einsparmöglichkeiten mit einer 10 kWp PV-Anlage (Stand: 2021):
Ohne Speicher | Mit Speicher (5 kWh) | |
Jahresstromverbrauch (4-köpfige Familie, Einfamilienhaus) | 5.000 kWh | 5.000 kWh |
Eigenverbrauch | 17 % | 33 % |
Autarkiegrad | 36 % | 63 % |
Anschaffungskosten Gesamt (netto) | 13.300 EUR | 20.640 EUR |
Einsparung ggü. Netzstrom/Jahr (30 Cent/kWh) | 474 EUR/Jahr | 919 EUR/Jahr |
Einspeisevergütung (8 Cent/kWh) | 620 EUR/Jahr | 500 EUR/Jahr |
Stromgestehungskosten | 8 bis 12 Cent/kWh | 30 Cent/kWh |
PV Ertrag / Überschüsse nach 20 Jahren | 7.667 EUR | 8.675 EUR |
Ihre individuell gesparten Stromkosten sowie Einspeisevergütung ermitteln Sie schnell und einfach mit unserem Photovoltaik-Rechner.
Solarthermie
Schauen wir uns den Ertrag von Solarthermie an, unterschieden wir auch hier nach Warmwasserbereitung sowie der zusätzlichen Heizungsunterstützung:
Ertrag bei Warmwasserbereitung:
Wir gehen von einem Einfamilienhaushalt mit vier Personen aus. Die Familie benötigt eine Solaranlage von etwa vier Quadratmetern Fläche sowie einen Speicher mit rund 300 Litern Fassungsvermögen. In diesem Beispiel wäre der benötigte Verbrauch (80 Liter Warmwasser pro Person am Tag) im Sommer vollständig gedeckt. Die Bedarfsdeckung beträgt im jährlichen Durchschnitt üblicherweise um die 60 Prozent.
Warmwasserbereitung & Heizungsunterstützung:
Um den Bedarf des genannten Beispielhaushalts im Sommer vollständig zu decken, sind eine entsprechend größere Anlage (mindestens acht bis zwölf Quadratmeter) sowie Speichervorrichtung (mindestens 700 Liter) vonnöten. Die Größe richtet sich nach der Kollektorart sowie dem individuellen Verbrauch. Die Abdeckung des gesamten Wärmebedarfs beträgt im jährlichen Durchschnitt circa 20 Prozent.
Wichtig: Solarthermie deckt über das Jahr gesehen niemals den kompletten Wärmebedarf ab, da Wärme zumeist benötigt wird, wenn keine Solarenergie zur Verfügung steht.
Fazit: Was ist besser – Photovoltaik oder Solarthermie?
Es gibt viele Kriterien zu berücksichtigen, wenn Sie eine Anschaffung und Installation einer Solaranlage in Erwägung ziehen. Mieten oder kaufen von Photovoltaik? Es muss nicht zwingend der Kauf einer eigenen Anlage sein. Gleichfalls ist eine parallele Nutzung beider Arten von Solaranlage kein Muss. Überlegen Sie, ob Sie stattdessen eine PV-Anlage in Kombination mit einer Wärmepumpe nutzen möchten? Auch hier gibt es Förderungsmöglichkeiten für PV-Wärmepumpen und Sie erzeugen nachhaltigen Strom, mit dem Sie schließlich Ihre Heizung betreiben.
Sie spielen bereits mit dem Gedanken an die Nutzung erneuerbarer Energien. Das ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Erneuerbare Energien sind die Zukunft, besonders in Hinblick auf die Umwelt. Jedoch auch als lukrative Investition bei steigenden Energiekosten bietet die Solarenergie eine vielversprechende Alternative.
Auf die Frage, welche Anlage für Sie die richtige ist, gibt es keine allgemeingültige Antwort. Erfahrene Fachbetriebe für Solarthermie und Solarteure für PV-Anlagen stehen Ihnen bei konkreten Fragen und Installationsplänen mit nützlichen Informationen zur Verfügung. Ein mittels PV-Anlage betriebener PV-Heizstab kann ebenfalls zur Warmwasserbereitung genutzt werden. Fest steht: Ob Photovoltaik für die Erzeugung umweltfreundlichen Stroms oder Solarthermie zur Wärmeerzeugung, beides ist gut für die Umwelt und bietet einen individuellen Nutzen.
Weitere Hilfestellung finden Sie in unserem Beitrag zum Thema "Lohnt sich Solarthermie?"