Genauere Informationen zu den Modulen für Balkonkraftwerke finden Sie in der Marktübersicht von PVPlug.de der deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V.
Mit Balkonkraftwerken können Sie schon für vergleichsweise wenig Geld
© sandra zuerlein , Adobe Stock
Doch was genau verbirgt sich hinter diesen Mini-Solaranlagen? Bei Balkonkraftwerken, auch Plug-In-Balkonkraftwerke, PV-Balkonanlagen, Stecker-Solaranlage oder Balkonsolar genannt, handelt es sich um Solarmodule mit Wechselrichter und Anschlusskabel, die auf dem Balkon, der Terrasse oder an einem anderen geeigneten Ort installiert und an eine Steckdose angeschlossen werden. Achtung: schließen Sie ein Balkonmodul niemals an eine Mehrfachsteckdose an!
Der Solarstrom fließt über einen Wechselrichter und eine Steckdose ins Hausnetz des Betreibers und versorgt hier Kühlschrank, Fernseher und Co. mit Strom.
Balkonkraftwerke* bestehen aus folgenden Komponenten:
Gut zu wissen: Der erzeugte Solarstrom dient dem Eigenbedarf / Eigenverbrauch. Je nach Strombedarf und Platz können Sie ein einzelnes Solarmodul verwenden oder mehrere zusammenschalten. Dadurch reduziert sich die Strommenge, die vom Energieversorger bezogen werden muss, deutlich.
Tipp: Erfahren Sie, ob und wann sich ein Balkonkraftwerk lohnt!
Nutzen Sie die Infos als Entscheidungshilfe, ob Balkonkraftwerk oder PV-Anlage zu Ihnen passt!
Wie der Name schon erkennen lässt, steckt als Ursprungsidee die Montage auf dem Balkon oder am Balkongitter hinter den PV-Balkonkraftwerken. Aber auch andere Einsatzorte sind möglich, wie etwa
Wie bei allen Solaranlagen empfiehlt sich die Ausrichtung nach Süden. Idealerweise wird das Solarpanel den ganzen Tag über weder durch Bäume noch durch Nachbarhäuser verschattet: Je mehr Sonnenstrahlung das Solarmodul „einfängt“, desto mehr Strom wird produziert. Verschattung vermindert den Ertrag einer Solaranlage beträchtlich.
Wichtig: Das Befestigungssystem muss auf den Einsatzort abgestimmt sein und den allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprechen. Es gibt verschiedene Haltesysteme für Dächer, Fassaden, Brüstungen etc.
Je nach persönlichem Bedarf bzw. Leistung des Moduls kann Ihr Balkonkraftwerk aus einem, zwei, drei oder vier rechteckigen, schwarzen Photovoltaikmodulen bestehen. Beim Einsatz mehrerer Panele werden diese miteinander verbunden.
Doch welche Dimensionierung ist die richtige? Die meisten Solarpanele haben eine Leistung von 300 Watt. Balkonkraftwerke sind in Deutschland bis 600 Watt (in der Regel also zwei Module) genehmigungsfrei. Klar ist, dass Sie mit einem Balkonkraftwerk also niemals Ihren gesamten Strombedarf decken können.
Empfohlen wird folgende Leistungsgröße:
Eine mindestens ebenso wichtige Rolle wie die Leistung spielt bei der Kaufentscheidung die Größe der Panele, denn das Platzangebot auf Balkonen ist oftmals begrenzt. Die Größe der PV-Module variiert je nach Modell – einige sind länglich, andere fast quadratisch. Dadurch finden Sie für jeden Einsatzort die passende Mini Solaranlage.
Zur Orientierung finden Sie in der folgenden Tabelle einige Balkonkraftwerke:
Hersteller | Modell | Leistung | Abmessungen |
SunMan | SunMan L60Z | 290 Watt | 163,8cm x 99,5cm |
bau-tech Solarenergie GmbH | Solax 600 Watt | 600 Watt (2 Module à 300 Watt) | 164 x 99 cm |
EET | LightMate G | 300 Watt | 100 x 170 x 3,5 cm |
Yuma | Balcony (580) | 580 Watt (2 Module à 290 Watt) | 163,8 x 99,5 x 3,5 cm |
Genauere Informationen zu den Modulen für Balkonkraftwerke finden Sie in der Marktübersicht von PVPlug.de der deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V.
Hier einige Ertragsdaten von Balkonkraftwerken im Tagesgang an Sommer- und Wintertagen:
Beide Grafiken: ©indielux via pvplug.de
Der von der Photovoltaik-Balkonanlage erzeugte Strom fließt direkt ins Hausnetz ein und wird dort "verbraucht". Dabei gilt das physikalische Gesetz, dass Strom immer den Weg des geringsten Widerstands nimmt. Da der Strom aus dem Solarpanel schneller an den Steckdosen im Haus ist als der Strom aus dem öffentlichen Stromnetz, wird folglich zuerst der selbst erzeugte Solarstrom genutzt.
Wie bei allen Solaranlagen wird vor allem dann Strom erzeugt, wenn die Sonne scheint – also tagsüber. Sind Sie tagsüber unterwegs, ist der Stromverbrauch oftmals überschaubar. Der Strom aus dem Balkonkraftwerk versorgt dann in der Regel alle Geräte, die dauerhaft im Betrieb bzw. im Stand-by-Modus sind, wie Ladegeräte, Router, Fernseher, Kühlschrank und Co.
Damit überschüssiger Strom nicht ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird, kann ein Balkonkraftwerk mit Speicher ratsam sein. Es gibt bereits spezielle Kleinspeicher zu kaufen, deren Kapazität sich an der Leistung von Balkonkraftwerken ausrichtet; beispielsweise den "Solmate" mit einer Kapazität von 1 Kilowattstunde. Angesichts einer generell hohen Nachfrage auf dem Modul- und Speichermarkt ist ein wirtschaftlicher Speicherbetrieb derzeit eher schwierig umzusetzen. Ein PV-Kleinspeicher ist jedoch dessen ungeachtet eine Methode, um den eigenen Autarkiegrad und den Eigenverbrauch deutlich zu erhöhen.
Eines vorneweg: Balkonkraftwerke arbeiten mit Sonnenenergie und leisten einen Beitrag für den Umweltschutz. Für das Klima macht sich der Kauf in jedem Fall bezahlt. Doch wie viel kostet die Mini-Photovoltaikanlage? Wie viel Stromkosten lassen sich mit ihr einsparen? Und wann amortisiert sich der Kauf?
Anschaffungskosten eines Balkonkraftwerks
Die Kosten für die Balkonkraftwerke variieren je nach Modell, Leistung und Montage. So gibt es bereits kleine, günstige Anlagen für circa 300 Euro, aber auch deutlich leistungsstärkere, größere für etwa 1.000 Euro.
Folgende Kostenpunkte müssen dabei berücksichtigt werden:
Produkt bzw. Kostenfaktor | Preis |
Photovoltaikmodul inkl. Wechselrichter und Anschlusskabel | ca. 300–1.000 Euro |
Befestigungssystem für Balkonkraftwerk | ca. 100–200 Euro |
Optional: Montage Elektrofachkraft | ca. 200 Euro |
Gesamtkosten | 600 bis 1.400 Euro |
*Gut zu wissen: Eine kleine Photovoltaik-Balkonanlage mit Schuko-Stecker können Sie problemlos selber installieren. Für leistungsstärkere Anlagen empfiehlt sich jedoch die Installation einer Spezial-Steckdose in Form eines Wieland-Steckers durch einen Fachbetrieb.*
Ein Balkonkraftwerk mit einer Leistung von 300 Wp produziert im Jahr durchschnittlich 250 bis 300 kWh. Eine Kilowattstunde Strom aus dem öffentlichen Netz kostet aktuell im Sommer 2022 bis zu 37 Cent. Sie sparen im Jahr also 92 bis 111 Euro Stromkosten ein. Ausgehend von einer Lebensdauer der PV-Module von 20 Jahren lassen sich bei so insgesamt 1.840 bis2.220 Euro Stromkosten einsparen - wenn die Strompreise konstant bleiben, wovon eher nicht auszugehen ist.
Bei einem Balkonkraftwerk mit 600 Wp Leistung können Sie die obigen Beispiel ungefähr verdoppeln - also landen Sie pro Jahr bei Einsparungen von 184 bis 222 Euro und einer Ersparnis von 3.680 bis 4.440 Euro über die Lebensdauer des Balkonkraftwerkes.
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Wann sich der Kauf einer Mini-Solaranlage amortisiert, hängt natürlich mit den Anschaffungskosten und der Menge an erzeugtem PV-Strom zusammen. Günstige, ertragreiche Balkonkraftwerke amortisieren sich bereits nach wenigen Jahren, teure Anlagen, deren Standort ungünstig gewählt ist, brauchen deutlich länger.
Beispielrechnung: Frau Mustermann kauft sich ein Balkonkraftwerk für 500 Euro zzgl. 100 Euro Montagematerial. Die Anlage erzeugt 280 kWh pro Jahr. Die Betreiberin spart bei einem Strompreis ihres Energieversorgers von 0,37 €/kWh also jedes Jahr knapp 104 Euro. Folglich hat sich die Mini-Solaranlage bereits nach gut 6 Jahren amortisiert. Sie hält in der Regel aber noch weitere 13 bis 18 Jahre und erzeugt weiterhin kostenlosen Strom. Hinzu kommt, dass die Strompreise in den nächsten Jahren voraussichtlich steigen und die Amortisation dann schneller vonstattengeht.
Für eine genauere Wirtschaftlichkeitsberechnung und Hilfen zur Anlagenplanung empfehlen wir den "Stecker-Solar-Simulator" der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin / Forschungsgruppe Solarspeichersysteme.
Ja. Grundsätzlich können Sie die Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz beantragen, sofern Sie mit Ihrem Solar-Gerät Strom ins öffentliche Stromnetz einspeisen. Es lohnt sich in der Regel jedoch nicht angesichts der eher geringen Erträge eines Balkonkraftwerkes.
Der Aufwand ist hoch: Benachrichtigung des Netzbetreibers und Installation eines zusätzlichen Zählers. Das bedeutet weitere Kosten von ungefähr 100 Euro und einer kleineren jährlichen Messstellengebühr.
Die Einspeisevergütung fällt viel geringer aus als die Stromkostenersparnis, wenn Sie den Strom selber verbrauchen - Eigenverbrauch rechnet sich sehr schnell, der Ertrag aus der Teileinspeisung deckt die Kosten meist nicht. Die Idee hinter der Mini-Photovoltaikanlage ist, dass Sie den erzeugten Solarstrom per Eigenverbrauch selbst verwenden und Stromkosten einsparen. Sollte doch einmal überschüssiger Strom ins Netz eingespeist werden, geschieht dies im Allgemeinen ohne eine EEG-Vergütung.
Auch wenn einige Energieversorger es nicht gerne sehen, so sind Balkonkraftwerke seit Inkrafttreten der DIN-Norm VDE 0100-551 offiziell in Häusern und Wohnungen erlaubt. Da der Strom für den Eigenverbrauch bestimmt ist, ist eine Genehmigung des Stromanbieters nicht notwendig. Ganz ohne einige rechtliche Vorgaben geht die Anmeldung von einem Balkonkraftwerk dennoch nicht vonstatten.
Einhaltung der allgemein anerkannten Regeln der Technik: Die Solaranlage sowie ihre Montage müssen den a.a.R.d.T. entsprechen. Bis zu einer Leistung von 600 Watt Peak dürfen sie eine Balkonanlage auch in Eigenregie montieren.
Eine fixe Produktnorm gibt es noch nicht; diese befindet sich noch in der Entwicklung. Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. hat in diesem Zusammenhang in der Zwischenzeit einen eigenen Sicherheitsstandard für Balkonkraftwerke entwickelt: den "DGS-Sicherheitsstandard für steckbare Stromerzeugungsgeräte DGS 0001:2019-10" (mehr Informationen dazu auf den Seiten zum DGS Sicherheitsstandard)
Anmeldung beim Netzbetreiber: Sie brauchen zwar keine Genehmigung, aber Sie müssen Ihr Balkonkraftwerk bei Ihrem zuständigen Energieversorger anzeigen. In der Regel finden Sie Formular-Vordrucke auf der Internetseite Ihres Netzbetreibers. Hierin werden
a. Beginn des Betriebsdatums
b. Modell- und Seriennummer der Stecker Solaranlage
c. alle Bestandteile des Balkonkraftwerks abgefragt.
Balkonkraftwerke sind bis 600 Watt Anschlussleistung genehmigungsfrei. Erzeugt die Anlage mehr Leistung, benötigen Sie
Ja! Ein großer Vorteil ist, dass sich die Balkonkraftwerke nicht nur für Eigenheimbesitzer, sondern auch für Mieter eignen. Die Installation von Balkonmodulen ist grundsätzlich erlaubt.
Prüfen Sie, ob die Installation eines Balkonkraftwerkes bereits im Mietvertrag geregelt ist. Möglicherweise kann geregelt sein, dass eine Befestigung am Balkon untersagt ist. In diesem Fall müssten die Module dann frei aufgestellt werden.
Holen Sie als Mieter im Vorwege immer die Zustimmung des Vermieters bzw. Hauseigentümers ein. Vor allem, wenn es sich um Gemeinschaftsflächen, wie Fassaden oder Dächer, handelt, ist die mehrheitliche Einwilligung Pflicht.
2021 kam es zu einer Klage, die exemplarisch für das Spannungsverhältnis zwischen Vermietern und Mietern bei Balkonkraftwerken steht, wie PV Magazine berichtet: Eine Vermieterin verlangte den Rückbau eines Balkonkraftwerkes durch ein Mieter. Das Gericht wies diese Klage zurück und die Solaranlage durfte weiter betrieben werden:
Die Module stellten zwar einen Eingriff in die Substanz des Eigentums der Vermieterin dar, weshalb es die Einwilligung der Vermieterin bräuchte. Diese dürfe sie aber nicht versagen, da die Module Energie einsparen. Das trage zum Umweltschutz bei, der als Staatsziel im Grundgesetz verankert ist. Voraussetzung für den Anspruch auf Duldung der Module ist allerdings eine fachgerechte Installation. Die Vermieterin müsse die Anlage hinnehmen, wenn "diese baurechtlich zulässig, optisch nicht störend, leicht rückbaubar und fachmännisch ohne Verschlechterung der Mietsache installiert ist sowie keine erhöhte Brandgefahr oder sonstige Gefahr von der Anlage ausgeht“.
Beachten Sie bei der Installation von Balkonmodulen auch, dass die Module keine Blendwirkung in gegenüberliegenden Gebäuden verursachen! Eine mehrstündige Blendung von Wohn- oder Schlafräumen muss von den Betroffenen nicht hingenommen werden und es kann im Extremfall ein Rückbau verlangt werden.
Geregelt ist dieser Sachverhalt prinzipiell im Bundes-Immissionsschutzgesetz.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch in den "Hinweisen zur Messung, Beurteilung und Minderung von Lichtimmissionen der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft für Immissionsschutz (LAI)".
Jedoch schließt auch dieses Dokument mit der Anmerkung, dass es "Bei der Maßnahmenplanung . Art und Umfang geeigneter Maßnahmen hängen immer von der konkreten Standortsituation vor Ort ab. In jedem Fall ist eine sorgsame Planung im Vorfeld sinnvoll, da Maßnahmen im Nachhinein - beispielweise die Veränderung des Neigungswinkels oder die Installation einer Abschirmung - kostenaufwändig sind"
Mögliche Maßnahmen zur Unterbindung einer Blendwirkung seien:
Während beispielsweise bei größeren Freiflächenanlagen schon im Vorfeld ein Blendgutachten angefertigt wird, ist dies bei einer kleinen Balkon Solaranlage wirtschaftlich schwierig darstellbar. Im Falle einer Klage wird ein solches allerdings angefertigt werden müssen.
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