Solarkataster & Solaratlas - kostenlose Ertragsinformation
Eine Dachfläche sollte möglichst vollständig nach Süden ausgerichtet sein, damit die Photovoltaik Anlage die Solarstrahlung optimal aufnimmt. Allerdings sorgen geringfügige Abweichungen nach Südwest oder Südost auch nur für leichte Einbußen beim Ertrag der Anlage. Außerdem sollten keine umliegenden Gebäude oder Bäume Schatten auf die Solarmodule werfen. Des Weiteren ist eine Dachneigung zwischen 20 und 60 Grad optimal zur Montage der Solarmodule.
Solarkataster erlauben eine gute Ersteinschätzung des Dachpotentials, Bild: Berlin Partner GmbH
Solarkataster zeigen Eignung von Dächern für Photovoltaik Anlagen an
In vielen größeren Städten existieren bereits Solarkataster, welche anzeigen, wie gut die einzelnen Dachflächen für Photovoltaik Anlagen geeignet sind. Solarkataster werden momentan schon in mehr als 20 deutschen Städten genutzt. Zurzeit gehören Berlin, Bielefeld, Bonn, Braunschweig, Darmstadt, Düsseldorf, Freiburg, Gelsenkirchen, Hamburg, Kaiserslautern, Karlsruhe, Lage, Landkreis Rhein/Sieg, Lörrach, Mainz, Mülheim/Ruhr, München, Offenbach, Osnabrück, Rottweil, Rüsselsheim, Rudolstadt, Schwerte, Wiesbaden und Wuppertal zu den Städten, für die ein Solaratlas zur Verfügung steht. Die Solaratlas-Erfassung für die Photovoltaik in Deutschland erweitert sich jedoch von Tag zu Tag.
Zur Erstellung des Solaratlas ermittelt ein Geographisches Informationssystem (GIS) auf Basis von Flugzeugscannerdaten mit hoher Auflösung, welche Dachflächen für Solardächer geeignet sind. Mithilfe einer Formel werden im Solaratlas außerdem Faktoren wie Verschattung im Jahresverlauf, Sonnenstand und Dachausrichtung berücksichtigt. So kann mithilfe von einem Solarkataster für jedes Dach ausgedrückt werden, welches Potenzial für die Photovoltaik besteht. Mithilfe dieser Solarkataster können beispielsweise der potenzielle Solarstromertrag, die CO2 Einsparung und somit die Umweltbilanz der Photovoltaik Anlage sowie das notwendige Investitionsvolumen individuell und kostenfrei berechnet werden.
Solaratlas in der Kritik - Datenschutz wird verbessert
Die Nutzung von einem Solaratlas ist unabhängig, kostenlos und für jedermann online einsehbar. Daher bestehen jedoch auch Zweifel am Datenschutz des Solaratlas. Es kursiert der Vorwurf, dass Daten der Solarkataster an Handwerker und Banken weiterkauft werden, um den Solarkataster-Informationsdienst zu finanzieren. Bald soll daher ein Datenschutz-Konzept für Solarkataster und andere Geodatendienste erarbeitet werden.
Ein Solarkataster bietet eine gute Ersteinschätzung, wie gut ein Dach sich für eine Photovoltaik Anlage eignet. Der Solaratlas ersetzt jedoch nicht die Notwendigkeit, Fachbetriebe zu finden, die im Anschluss eine professionelle Planung durchführen.