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Stromspeicher mieten und günstigen Strom nutzen

Mit einem PV-Speicher mehr Strom selbst nutzen und sparen. Wem die Anschaffungskosten für einen eigenen Solarspeicher aber zu hoch sind, der kann alternativ einen Stromspeicher mieten. Gegenüber dem Kauf hat Miete oder Leasing einige Vorteile: neben geschontem Eigenkapital vor allem angenehme Serviceleistungen. Weiterlesen
Gina Doormann
Gina Doormann
8 Aug. 2024

Solarspeicher mieten und Stromkosten senken?

Stromspeicher mieten: die Keyfacts

✔ Wer einen Solarspeicher mietet, kann die Kosten zeitlich strecken.

✔ Oft kann der Speicher nur in Kombination mit einer PV-Anlage gemietet werden.

✔ Über 20 Jahre ist das Mieten deutlich teurer als der Kauf.

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Inhalt

Stromspeicher mieten: Photovoltaik auf einem Einfamilienhaus mit Stromspeichern an der Hauswand.

Stromspeicher mieten: Photovoltaik-Anlage in Kombination mit Speichern erhöht den Eigenverbrauch. | Bild: AdobeStock_jixiang (mit KI)

Batteriespeicher mieten und sofort mehr Solarstrom selbst verbrauchen

Ein Stromspeicher bewahrt den selbst erzeugten Solarstrom so lange auf, bis er gebraucht wird. Anlagenbetreiber werden mit einem Speicher autarker, erhöhen ihren Eigenverbrauch und senken so ihre Stromkosten. Allerdings ist die Anschaffung eines eigenen Stromspeichers eine große Investition. 

Einen Batteriespeicher zu mieten, ist eine sinnvolle Alternative zum Kauf. Hierfür entstehen zwar monatliche Mietkosten, es winken aber auch viele angenehme Serviceleistungen.

Darum lohnt sich ein Stromspeicher

Ein Speicher lohnt sich, weil man mit ihm viel mehr eigenen Solarstrom verbrauchen kann. Der höhere Eigenverbrauch reduziert die Strommenge, die man aus dem Netz zukaufen muss. Das spart Kosten. Die Kombination aus PV-Anlage und Speicher lohnt sich also umso schneller. Vor allem ein hoher Stromverbrauch und zugleich hohe Strompreise passen hier gut zusammen. Denn dann fällt die Differenz zwischen hohen Preisen für Netzstrom und den eigenen Stromgestehungskosten stärker ins Gewicht – weil diese Differenz in die Photovotaik-Rendite angerechnet wird. 

  • Die Investition lohnt sich ab dem Zeitpunkt, an dem die Ersparnisse durch den höheren Eigenverbrauch die Anschaffungskosten übersteigen

Wenn man mehr Strom selbst verbraucht, ist man autarker, also weniger vom Netzstrom anhängig. Durch die höhere Autarkie und den höheren Eigenverbrauch des Ökostroms lohnt sich der Speicher auf jeden Fall für die Umwelt.

Lohnt sich mieten?

Stellen wir den Kaufpreis den Mietzahlungen über 20 Jahre gegenüber:

Der Kaufpreis eines Stromspeichers für ein Einfamilienhaus liegt je nach Speicherkapazität zwischen 5.000 und 15.000 Euro. Im Mittel kann man also von etwa 8.000 Euro ausgehen. Pro Jahr fallen etwa 100 Euro Wartungskosten an. 

Wer einen Stromspeicher einsetzen möchte, aber nicht über das notwendige Kapital verfügt, kann stattdessen einen PV-Speicher mieten. Vorausgesetzt ist dann jedoch, dass bereits eine eigene Solaranlage vorhanden ist. Die Mietkosten eines Speichers betragen etwa 50 bis 75 Euro im Monat. Geht man von einem Mittelwert von 60 Euro aus, so sind es in 20 Jahren etwa 14.400 Euro. Das ist mehr Geld als die meisten Solarstromspeicher in der Anschaffung kosten. Monetär schneidet das Mietmodell also schlechter ab. 

Wo ein Mietspeicher hingegen Pluspunkte sammelt, ist der Bereich Komfort. Der Vermieter kümmert sich um unbequeme Dinge wie die Planung, die Installation, die regelmäßige Wartung und um Reparaturen. Im Idealfall tauscht er das System bei einem Defekt auch komplett aus. 

Welches Modell sich lohnt, muss jeder Betreiber einer Photovoltaikanlage für sich selbst entscheiden.

So hoch sind die Kosten fürs Mieten

Darüber, wie es um die Konditionen der Mietmodelle steht, schweigen sich die Anbieter aus. Sie nennen die Kosten für die Mietverträge in den meisten Fällen nur in Kombination mit der Miete einer Photovoltaikanlage. Dort gibt es dann Angebote für die Anlagenmiete allein und optional gemeinsam mit einer Batterie. Nur einzelne Anbieter machen direkt ein Mietangebot für den Solarspeicher. 

Aus der Differenz zwischen den Kosten von Mietmodellen mit und ohne Speicher lassen sich die Mietkosten ableiten. Sie liegt demnach bei etwa 50 bis 75 Euro im Monat.

Anbieter zur Miete von Batteriespeichern

  • DZ 4 autark: Das Hamburger Unternehmen bietet Solaranlagen zur Miete an. Optional ist auch die Speichermiete möglich. Das Angebot beinhaltet Planung, Installation, Versicherung und Wartung mit einer Vertragslaufzeit von 25 Jahren. Danach gehört das System dem Mieter. 
  • Vitocharge / e3 new energy: Bei dem Unternehmen e3 new energy können Sie den Viessmann Stromspeicher Vitocharge VX3 mieten. Neben dem Mietmodell können Sie den Speicher auch erwerben. 
  • Zolar: Die Solarfirma Zolar bietet Photovoltaikanlagen mit Speicher auch zur Miete, aber vorrangig zum Kauf an. Hier preist der Anbieter vor allem das Modell der Finanzierung an. Dies sei von der monatlichen Belastung ähnlich, habe aber finanzielle Vorteile in der Gesamtbilanz.
  • Viessmann / Vitovolt: Der Heizungshersteller Viessmann bietet mit seinem Produkt “Viessmann Wärme+Strom” die Miete verschiedener Komponenten zur klimafreundlichen Stromerzeugung, Stromspeicherung und zum Heizen an. Die BEG-Fördersumme wird auf den monatlichen Mietpreis angerechnet und reduziert diesen deutlich. Dabei gibt das Unternehmen eine 100%-Fördergarantie. Zum Mieten steht der Viessmann Vitocharge VX3 Speicher zur Verfügung. 
  • Enpal: Das Solarunternehmen Enpal bietet die Möglichkeit, eine Photovoltaikanlage in Kombination mit einem PV-Speicher zu mieten beziehungsweise zu pachten. Der Speicher erhöht die monatliche Gebühr. Die Höhe hängt von der Speichergröße und weiteren Bedingungen ab. Für genauere Preisauskünfte verweist der Anbieter auf eine individuelle Berechnung. 
  • EWE: Der Energiekonzern EWE bietet Privathaushalten Solaranlagen mit Speichern zur Pacht an. Für das Gesamtpaket ist ein monatlicher Betrag zu entrichten.
  • Yello: Bei dem Energieunternehmen Yello können Sie Solaranlagen mit Batteriespeichern mieten. Entscheiden Sie sich für die Speichermiete, so zahlen Sie rund 80 Euro im Monat mehr.
Solarspeicher mieten: Grafik: PV-Eigenverbrauch mit netzoptimertem Stromspeicher

PV-Eigenverbrauch im Tagesverlauf mit Stromspeicher |Grafik: © EnergieAgentur.NRW

Vorteile und Nachteile beim Mietmodell

Vorteile Nachteile
keine hohe einmalige Summeüber die Zeit höhere Kosten als beim Kaufmodell
Wartung, Reparatur und ggf. Ersatz inklusivedurch höhere Kosten geringere Rendite der gesamten PV-Anlage
Stromkosten sparen durch höheren Eigenverbrauchoft nur in Kombination mit Miete einer Solaranlage
ggf. geht der Speicher am Ende der Mietdauer ins Eigentum über 

Wie läuft der Mietprozess ab?

In den meisten Fällen ist die Miete eines Stromspeichers an die Miete einer PV-Anlage gekoppelt. Für das Gesamtsystem lässt sich ein Hausbesitzer mehrere Angebote machen und sucht sich das passende heraus. Oft gibt es Unterschiede im Bereich Hersteller oder Technologie. 

Im nächsten Schritt geht es um die Solaranlage in der richtigen Größe und die Batterie mit der passenden Speicherkapazität. Die Mietzeit und gewünschte zugehörige Dienstleistungen wie Wartung usw. sind in diesem Zuge auch Thema. Sind Vermieter und Mieter sich einig, wird ein Mietvertrag über die genutzten Produkte aufgesetzt. Es kann auch direkt festgelegt werden, zu welchem Restwert der Speicher nach Ende der Laufzeit in den Besitz des Mieters übergeht. 

Wie auch immer der genaue Prozess ist: Aufgrund der langen Vertragsdauer sollte in jedem Fall eine ausführliche Beratung vorausgehen.

Kaufen vs. Mieten vs. Leasing

Die Begriffe Miete und Leasing oder auch Pacht werden synonym verwendet, wenn es um Solar-Akkus geht. Alle drei haben gemeinsam, dass der Speicher – anders als beim Kauf – nicht sofort dem Betreiber gehört. Stattdessen fallen monatliche Kosten an. 

Hier ist eine Gegenüberstellung:

  • Solarspeicher mieten: Bei einer Miete handelt es sich um Eigentumsüberlassung. Der Vermieter kann gewisse Vorgaben machen, wie der Stromspeicher zu nutzen ist. Es ist normalerweise nicht vorgesehen, dass der Speicher nach Mietzeitende ins Eigentum des Hausbesitzers übergeht. Das kann aber vereinbart werden.
  • Stromspeicher Leasing: Leasing ist als eine Art erweiterter Mietvertrag zu verstehen. Oft wird Leasing eher als Finanzierung verwendet. Dabei trägt der Leasingnehmer die Verantwortung für Instandhaltung, Wartung usw. Der Leasinggeber bleibt aber Eigentümer. Beim Restwertleasing kann der Leasingnehmer nach Laufzeitende den Speicher zum Restwert übernehmen. Dem gegenüber steht das Full-Pay-Out-Leasing. Hier gibt es keinen Restbetrag nach Ende der Laufzeit, der Speicher geht in sein Eigentum über.
  • Stromspeicher pachten: Eine Pacht erlaubt, anders als eine Miete, einen finanziellen Nutzen aus dem Pachtobjekt zu ziehen. Diese Definition ist natürlich bei einem Stromspeicher, anders als bei einer Immobilie, etwas schwammig. Denn natürlich steht der finanzielle Nutzen durch Senken der Stromkosten bei einem Speicher im Vordergrund. 

Da die Nutzung bei dem Überlassen eines Solarspeichers etwas weniger klar ist als bei einer Immobilie, kommt es verständlicherweise oft zur synonymen Nutzung von Mieten, Leasen oder Pachten. Daher ist es umso wichtiger, den zugehörigen Vertrag genau zu studieren.

PV-Speicher mieten und mit der Cloud-Option erweitern

Bei einer Strom-Cloud handelt es sich um einen virtuellen Stromspeicher, in den private Stromerzeuger ihren überschüssigen Solarstrom einspeisen. Da es sich immer um viele  Mitglieder handelt, steht durch die gemeinschaftliche Nutzung noch mehr günstiger und grüner Strom zur Verfügung. So ist die Unabhängigkeit noch größer, als wenn man nur seine eigene Solarbatterie betreibt. Den Vorteilen gegenüber stehen oft komplizierte Berechnungsmodelle und auch die steuerliche Abwicklung verkompliziert sich. Oft bieten Unternehmen im Rahmen ihrer Mietmodelle auch eine Mitgliedschaft in ihrer Stromcloud an. Allerdings sollte der Vertrag sehr genau überprüft werden.

Stromspeicher für Großanlagen mieten oder leasen

Neben privaten Haushalten sind es immer wieder auch Unternehmen, oft im Baugewerbe, die die Vorteile des gespeicherten Solarstroms für sich entdeckt haben. Bestimmte Anbieter wie Aggreko oder Zeppelin Rental haben extra für diesen Zweck Großspeicher zur Miete im Programm. Dieses Konzept eignet sich oft besser als der klassische Baustrom. Zudem handelt es sich um grünen Solarstrom.

FAQ

Wie viel kostet ein 10-KW-Stromspeicher?
Der Kaufpreis für einen Stromspeicher in dieser Größe liegt bei etwa 8.000 bis 10.000 Euro.
Wie lange reicht ein 5-KW-Stromspeicher?
Die Lebensdauer beträgt etwa 10 bis 15 Jahre. Danach könnte eine Reparatur anstehen. In dieser Größenordnung liegen die Anschaffungskosten bei etwa 5.000 Euro.
Wie lange kann der Strom in einem Stromspeicher gespeichert werden?
Nicht sehr lange. Die von vielen gewünschte saisonale Speicherung ist leider (bislang) technisch nicht umsetzbar.
Wie groß darf ein privater Stromspeicher sein?
Theoretisch gibt es keine Obergrenze. Aber die Speichergröße sollte in einem wirtschaftlichen Verhältnis zur Leistungsfähigkeit der Solaranlage stehen.
Gina Doormann
Gina Doormann ist Fachredakteurin für Erneuerbare Energien und PR-Managerin bei DAA.
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