- Einfache Herstellung
- Sehr leistungsfähig, leicht und dünn
- Noch in Entwicklung und bislang nicht zum Kauf erhältlich
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An erneuerbaren Energien wird mit Hochdruck geforscht um den Ausbau voranzutreiben. Ein erfolgsversprechender Hoffnungsträger im Bereich der Photovoltaik sind Perowskit Solarzellen. Diese speziellen Zellen sind keine gänzlich neuen Solarmodule: Bereits 2009 wurde der Photoeffekt bei Verbindungen aus Halogenid-Perowskiten erstmals nachgewiesen. Doch in den letzten Jahren wurde weiter an diesem neuen Typ von Solarzellen geforscht. Mit dem Ergebnis, dass der Wirkungsgrad dieser Zellen immens verbessert und die Herstellung vereinfacht wurde. Laut Expertenmeinungen stehen Perowskit Solarzellen in den nächsten Jahren vor der Markteinführung.
Doch was genau sind Perowskit Solarzellen? Als Perowskite bezeichnet man Materialien, die eine bestimmte Kristallstruktur aufweisen – unabhängig von der Zusammensetzung ihrer einzelnen Komponenten. Bei Perowskit-Kristallen handelt es sich um ein Hybridmaterial aus organischen und anorganischen Materialien, die als sogenannte Halid-Perowskite bezeichnet werden. Diese halborganischen Halid-Perowskite reagieren, sobald Sonnenlicht auf sie trifft. Vereinfacht gesagt, wandeln Perowskit-Halbleiter Sonnenlicht in elektrischen Strom um.
Perowskit Solarzellen könnten schon bald alte Technologien wie Silizium- und andere Dünnschichtsolarzellen übertrumpfen und ablösen. Sie sind für die Gewinnung von Solarstrom vor allem deshalb so gut geeignet, weil sie
Solarzellen auf Siliziumbasis erreichen einen Wirkungsgrad von 25 bis 26 Prozent (siehe auch: Polykristalline Solarmodule & Monokristalline Solarmodule). Aktuell arbeiten beide Solartypen also ähnlich effizient. Forscher gehen jedoch davon aus, dass mit Perowskit-Solarzellen in Zukunft ein Wirkungsgrad von über 30 Prozent erreicht werden kann (Quellen: Helmholtz-Zentrum Berlin und Karlsruher Institut für Technologie).
In der Regel bestehen Photovoltaikmodule immer aus drei verschiedenen Schichten, von denen eine positiv und die andere negativ geladen ist und deren mittlere als Grenzschicht fungiert. Fällt Sonnenstrahlung auf die Solarzelle, regen die Lichtteilchen (Photonen) im Sonnenlicht die Elektronen im Solarmodul an. Es entsteht Spannung (Photoeffekt). Diese Spannung kann in Solarstrom umgewandelt und genutzt werden.
Bei den Perowskitzellen ist es hingegen so, dass sie Materialien enthalten, die sowohl negative als auch positive Ladungen besitzen und somit dank ihrer besonderen Struktur unter Lichteinfluss Strom erzeugen können. Der dreilagige Aufbau wie bei den Siliziumzellen ist also theoretisch nicht mehr nötig. Trotzdem basieren die modernen Perowskit Solarzellen ebenfalls auf einem speziellen Aufbau, damit möglichst viel Sonnenlicht absorbiert und möglichst viel Sonnenenergie erzeugt werden kann.
Der Aufbau aus unterschiedlichen Schichten und Materialien ist auch deshalb so effizient, weil in jeder Schicht der Perowskit Solarzelle ein Schritt der Stromerzeugung erfolgt. Der Aufbau variiert je nach Komponenten, sieht aber beispielhaft wie folgt aus:
Grafik: Von AA+W, AdobeStock.com
Bei Perowskit-Solarzellen handelt es sich um sogenannte Dünnschichtsolarzellen. Die einzelnen Solarzellen werden über eine untrennbar zusammengesetzte Serienverschaltung zu großflächigen Perowskit Solarmodulen zusammengebaut.
Gut zu wissen: Ein entscheidender Unterschied und Vorteil zu Solarzellen aus Silizium ist, dass die kristallinen Perowskite als flüssige Lösung durch Aufsprühen, Streichen oder Aufdrucken auf ein geeignetes Substrat aufgetragen werden. Das sorgt dafür, dass die Perowskit Solarmodule vergleichsweise einfach und kostengünstig hergestellt werden können.
Vorteile | Nachteile |
✔️Wirkungsgrad | ❌Noch instabil |
✔️Leistungsfähigkeit | ❌Feuchtigkeitsempfindlich |
✔️Einfache Herstellung | ❌Noch hoher Bleianteil |
✔️Für Tandem-Solarzellen geeignet | |
✔️Dünn und leicht |
Dass die Perowskit Solarzellen trotz der Vorteile noch nicht am Markt sind, hat verschiedene Ursachen. Kurz gesagt, ist der Stand der Forschung noch nicht so weit, dass die modernen Solarzellen serienmäßig hergestellt werden könnten. Das hat mit einigen entscheidenden Problemen und negativen Eigenschaften der Perowskit-Kristalle zu tun. Diese gilt es vor der Markteinführung zu lösen:
Perowskit Solarzellen kaufen ist zum jetzigen Zeitpunkt am Markt noch nicht möglich. Die Solarzellen sind noch nicht marktreif und werden somit noch nicht serienmäßig hergestellt. Die größte Hürde besteht darin, vom bislang erfolgsversprechenden Labormaßstab auf großflächige Perowskit Solarmodule für die industrielle Massenproduktion hochzuskalieren. Bis dies gelingt, laufen Forschung und Entwicklung weiter an. Viele Experten sind sich sicher, dass bereits in naher Zukunft mit einer Markteinführung zu rechnen ist. Einen Preis für Perowskit Solarmodule können wir deswegen noch nicht nennen.