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Deutsche Solarhersteller: Wo, was und wie sie produzieren

In den 80ern waren Photovoltaik-Hersteller in Deutschland die Pioniere der Solarindustrie. In den 2000ern wurde die Konkurrenz aus Übersee jedoch für viele zu stark. Eine Insolvenzwelle folgte. Einige deutsche Solarhersteller schafften es, sich am Markt zu halten. Neue kamen hinzu. Ihre Module haben sowohl für Kunden als auch für die Umwelt etliche Vorteile. Weiterlesen
Ariane Müller
Ariane Müller
6 Okt. 2024
Für Schnellleser

Im Folgenden finden Sie eine alphabetische Auflistung von Photovoltaik-Herstellern aus Deutschland. Diese lassen sich noch einmal darin unterteilen, ob sie nur ihren Hauptsitz in Deutschland haben oder dort auch ihre Solarmodule produzieren.

Hersteller, die ihre Solarmodule in Deutschland fertigen

Hersteller, die (auch) im Ausland produzieren

Deutsche Solarhersteller überprüfen die Modul-Qualität

Egal, wo sie ihre Module produzieren: Deutsche Solarhersteller legen großen Wert auf Qualität. | Bild: © MarGa / Adobe Stock

Deutsche PV-Module-Hersteller: Liste, Ranking & Wettbewerb

20 deutsche Solarhersteller im Überblick

1Komma5°

  • Gründungsjahr: 2021
  • Hauptsitz: Hamburg (HH)
  • Fertigungsstandorte: China; ab 2025 Aufbau eigener Produktion in Europa geplant
  • Nachhaltigkeit: Das Silizium stammt meist aus Deutschland, Norwegen oder den USA. In Deutschland (Burghausen (BY) u. Nünchritz (SN)) stellt die Firma Wacker Chemie daraus das für die Solarzellen benötigte Polysilizium her. Da dies unter Einsatz von erneuerbarem Strom geschieht, liegt der CO2-Fußabdruck 50 % unter dem des Polysiliziums aus China.
  • Module: Schwarze TOPCon-Module (415–425 W, Wirkungsgrad: 21,8 %)
  • Produktgarantie: 25 Jahre
  • Leistungsgarantie: 30 Jahre

 1Komma5° machte sich bisher vor allem als Energie-Start-up und PV-Anbieter einen Namen. So vermittelt die Hamburger Firma Installateure und Services rund um Solaranlagen, Batteriespeicher, Wallboxen und Wärmepumpen. Mittlerweile besitzt sie 75 Standorte in Deutschland, den Niederlanden, Norwegen, Finnland sowie Australien. Den Schritt zum deutschen Solarmodulhersteller begründet 1Komma5° mit dem Wunsch, eine saubere und ethische Lieferkette zu gewährleisten.

AE Solar

  • Gründungsjahr: 2003
  • Hauptsitz: Königsbrunn (BY)
  • Fertigungsstandorte: Türkei, China; 2025 sollen Produktionsstätten in Deutschland , Bulgarien, Tschechien und Griechenland in Betrieb gehen
  • Nachhaltigkeit: Die Montage der Module erfolgt in hochmodernen Fabriken mittels intelligenter Automatisierungen. Dadurch werden Fehler minimiert und die Effizienz, Langlebigkeit und Leistung der Module gewährleistet.
  • Module: PERC-Module (660 W, Wirkungsgrad: 21,27 %), TOPCon (700 W, WG: 22,57 %), HJT-Module (720 W, WG: 23,21 %), Smart Cell-Module für gleichbleibende Leistung bei teilweise Verschattung (410 W, WG21,03 %), PVT-Module für Strom und Warmwasser (380 W, WG: 75 %), Solar-Carport-Module (575 W, WG: 22,28 %), Agrivoltaik-Module (580 W, WG: 21,96 %)
  • Produktgarantie: 12, 15 bzw. 25 Jahre Produktgarantie
  • Leistungsgarantie: 30 Jahre

 AE Solar ist ein von den Gebrüdern Maier gegründetes Familienunternehmen. Zunächst bot es nur die Installation von PV-Anlagen an. Seit 2012 ist die Firma auch als deutscher Solarhersteller tätig. Ihr Vertriebsnetz erstreckt sich inzwischen über 100 Länder. Das Maskottchen von AE Solar ist der Eisbär Albert. Er soll daran erinnern, wie wichtig der Vollzug der Energiewende für den Planeten ist.

Aleo Solar

  • Gründungsjahr: 2001
  • Hauptsitz: Prenzlau (BB)
  • Fertigungsstandorte: Prenzlau; zwischenzeitlich auch Fabriken in Spanien und China
  • Nachhaltigkeit: Per zertifiziertem Umweltmanagementsystem überwacht das Unternehmen die Auswirkungen der Materialien und Produktionsprozesse auf die Umwelt. Es arbeitet stetig daran, diese zu verringern und entlang der gesamten Wertschöpfungskette Energie einzusparen. Am Produktionsstandort in der Uckermark unterhält es Partnerschaften mit lokalen Lieferanten und Transportunternehmen.
  • Module: verschiedene Aufdach- (bis 440 W) und Indach-Module (bis 430 W) sowie Module für Solar-Terassenüberdachung, Solar-Carports und Solar-Fassaden (200–210 W)
  • Produktgarantie: 25 Jahre
  • Leistungsgarantie: 25 bzw. 30 Jahre

Aleo Solar hieß zunächst S.M.D. Solar-Manufaktur Deutschland GmbH & Co. KG. Die Umbenennung erfolgte 2005. Von 2009 bis 2013 lag die Aktienmehrheit bei der Bosch-Gruppe. Seit 2014 gehört der deutsche Solarhersteller zur asiatischen ACP Solar GmbH.

AVANCIS

  • Gründungsjahr: 2006
  • Hauptsitz: Torgau (SN)
  • Fertigungsstandort: Torgau
  • Nachhaltigkeit: CIGS-Solarmodule benötigen im Vergleich zu kristallinen Modulen nur etwa ein Hundertstel an Material. Bei der Produktion verzichtet das Unternehmen auf umweltschädliche Substanzen wie Cadmium und Blei. Seit 2024 werden die Solarmodule zu 100 % mit Ökostrom herstellt.
  • Module: CIGS-Module für Solar-Fassaden, Solardächer und Freiflächen (Wirkungsgrad: 19,8 %)
  • Produktgarantie: 10 Jahre
  • Leistungsgarantie: 25 Jahre

AVANCIS ging aus dem Unternehmen Arco Solar hervor, welches bereits 1981 an Dünnschicht-Solarzellen forschte. 1990 wurde es von Siemens Solar übernommen, dieses wiederum 2002 von Shell Solar. 2006 brachte Shell die CIGS-Sparte in ein Joint Venture mit Saint-Gobain ein. Das daraus entstehende Gemeinschaftsunternehmen erhielt den heutigen Namen. 2008 ging die erste Produktionslinie in Deutschland an den Start. 2011 folgte eine zweite. Mittlerweile besitzt der deutsche Solarhersteller auch zwei asiatische Tochterunternehmen.

Axitec Solar

  • Gründungsjahr: 2001
  • Hauptsitz: Böblingen (BW)
  • Fertigungsstandorte: 8 Standorte in u. a. China, Vietnam, Indien, Brasilien und den USA
  • Module: verschiedene bifaziale TOPCon-Module (bis 710 W, Wirkungsgrad: 21,27–22,21 %)
  • Produktgarantie: 30 Jahre
  • Leistungsgarantie: 30 Jahre

 AXITEC entwickelt seine Solarmodule in im baden-württembergischen Böblingen, lässt sie aber in Asien und Amerika produzieren. Dabei überwacht der Photovoltaik-Hersteller von Deutschland aus die gesamte Prozesskette. Da er von der Qualität seiner Module überzeugt ist, vergibt er mittlerweile eine Herstellergarantie von 30 Jahren. Neben Solarmodulen umfasst das Portfolio von Axitec auch Stromspeicher, Hybridwechselrichter und Wallboxen.

AxSun Solar

  • Gründungsjahr: 2004
  • Hauptsitz: Laupheim-Baustetten (BW)
  • Fertigungsstandorte: Laupheim-Baustetten
  • Nachhaltigkeit: Mittels energieeffizienter Produktionsanlagen und dem verstärkten Einsatz erneuerbaren Energien sorgt das Unternehmen für einen möglichst niedrigen CO₂-Fußabdruck der Solarmodule. Bei der Herstellung wird außerdem auf die Verwendung umweltfreundlicher Materialien geachtet. Auf diese Weise sinken nicht nur die Auswirkungen auf die Umwelt, die Module können nach ihrer Nutzung auch leichter recycelt werden.
  • Module: Dachintegriertes Denkmalschutz-Modul (350 W, Wirkungsgrad: 17,52 %), Bifaziales Freiflächen-Modul (615 W, WG: 22,8 %), Indach-Modul (445 W, WG: 22,27 %), Bifaziales Glas-Glas-Modul (445 W, WG: 22,27 %), Glas-Folie-Modul (450 W, WG: 22,5 %)
  • Produktgarantie: 20 (Glas-Folie) bzw. 30 Jahre (Glas-Glas)
  • Leistungsgarantie: 30 Jahre

AxSun Solar ist ein familiengeführtes Unternehmen, das in den ersten Jahren die Installationsbetrieb von Solarthermie-Anlagen tätig war. Zum PV-Module-Hersteller wurde es erst 2008. Neben Aufdach-Modulen bietet es mittlerweile auch Indach- und Freiflächen-Module an. Das Produktportfolio von AxSun umfasst außerdem ein speziell für denkmalgeschützte Gebäude konzipiertes Modul in kupferbraun.

Bauer Solar

  • Gründungsjahr: 1985
  • Hauptsitz: Selten (RP)
  • Fertigungsstandorte: 3 Standorte in Asien
  • Module: Bifaziale Glas-Glas-Module in schwarz, weiß oder transparent (bis zu 450 W, Wirkungsgrad: bis 22,5 %)
  • Produktgarantie: 30 Jahre
  • Leistungsgarantie: 30 Jahre

Bauer Solar begann 1985 als Betrieb für Elektroinstallationen. 2003 erfolgte der Einstieg in die Solarindustrie. Noch im selben Jahr kam das erste eigene Solarmodul auf den Markt. Zwischen 2009 und 2016 eroberte die familiengeführte Firma schrittweise den europäischen Markt. 2021 erklärte die Financial Times sie zu einem von Europas am schnellsten wachsenden Unternehmen. 2022 schaffte es dann auch den Sprung in den kanadischen Solarmarkt. Die Reklamationsquote liegt bei gerade einmal 0,017 %.

Hanwha Q CELLS

  • Gründungsjahr: 1999
  • Hauptsitz: Bitterfeld-Wolfen (ST) & Seoul (Südkorea)
  • Fertigungsstandorte: > 40 Standorte in Südkorea, Malaysia, China und den USA
  • Nachhaltigkeit: Qcells erstellt regelmäßige ökologische Bilanzen, um für jedes Produkt die Umweltauswirkungen zu erkennen und verbessern zu können. Im Rahmen der Initiative „Energy for Life“ engagieren sich die Mitarbeiter von Qcells weltweit in verschiedenen Projekten. So nutzen sie 2019 von firmeneigenen Modulen angetriebene Solarboote, um den Mekong-Fluss in Vietnam von Abfall zu befreien.
  • Module: verschiedene monokristalline Module (bis 450 W, Wirkungsgrad: bis 22,5 %)
  • Produktgarantie: 25 Jahre
  • Leistungsgarantie: 25 bzw. 30 Jahre

Qcells brachte zwei Jahre nach seiner Gründung 1999 die erste eigene Solarzelle auf den Markt. Diese entwickelte das Unternehmen immer weiter, wodurch es ihm 2011 gelang, einen Wirkungsgrad-Weltrekord aufzustellen. Weitere Rekorde folgten. 2012 übernahm die südkoreanische Hanwha Gruppe. Die Produktion der Module wurde daraufhin ins Ausland verlagert. Die Zentrale für Technologie & Innovation befindet sich aber weiterhin in Deutschland. Die Solarmodule werden in über 60 Ländern vertrieben. In den USA hat es Qcells zum Marktführer gebracht. Zum Produktportfolio gehören auch Wechselrichter, Montagesysteme, ein Stromspeicher und eine Wallbox. Seit 2019 fungiert der Photovoltaik-Hersteller in Deutschland auch als Anbieter von Ökostrom und Ökogas.

Heckert Solar

  • Gründungsjahr: 2001
  • Hauptsitz: Chemnitz (SN)
  • Fertigungsstandort: Langenwetzendorf (TH)
  • Nachhaltigkeit: Heckert Solar legt bei der Herstellung der Solarmodule großen Wert auf einen sorgfältigen und verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen. Maßnahmen, die das Unternehmen dafür ergreift: 100 % Ökostrom (z. T. aus eigenen PV-Test-Anlagen), Heizen der Büros mit Produktionsabwärme, Brauchwasser aus aufgefangenem Regenwasser, Abfalltrennung, Mähen durch Schafe, Recycling schadhafter Module.
  • Module: Bifaziale Glas-Glas-Module (445 W, Wirkungsgrad: 22,3 %), Monokristalline TOPCon-Module (bis 440 W, WG: bis 22,3 %), Monokristalline PERC-Module (bis 405 W, WG: bis 20,8 %)
  • Produktgarantie: 15 bzw. 30 Jahre
  • Leistungsgarantie: 25 bzw. 30 Jahre

Heckert Solar brachte 2003 sein erstes Solarmodul auf den Markt. In der Anfangszeit erfolgte die Produktion in Chemnitz. 2021 kam dann Langenwetzendorf als Produktionsstandort dazu. Derzeit arbeitet der Photovoltaik-Hersteller zusammen mit Wattkraft und Interfloat daran, in Deutschland wieder mindestens 90 % der PV-Wertschöpfungskette aufzubauen.

Heliatek

  • Gründungsjahr: 2006
  • Hauptsitz: Dresden (SN)
  • Fertigungsstandorte: Dresden
  • Nachhaltigkeit: Solarfolien haben nur eine Umweltauswirkung von nur 3 bis 15 g CO2-Äquivalent je Kilowattstunde. Damit ist er bis zu 6-mal niedriger als Silizium-Module und sogar bis zu 50-mal geringer als der globale Strommix. Meist dauert es keine 6 Monate, bis sich die bei der Herstellung benötigten Energie amortisiert. Die Produktion erfolgt bei Heliatek mittels energieeffizientem Rolle-zu-Rolle-Verfahren mit geringem Materialeinsatz.
  • Module: Solarfolien, die auf organischer Photovoltaik-Technologie basieren und per integriertem Rückseitenkleber leicht auf verschiedene Oberflächen geklebt und dank integriertem Anschlusssteckern sofort angeschlossen und genutzt werden können; keine Unterkonstruktion und Hinterlüftung erforderlich

Heliatek entstand 2006 als Ausgründung der TU Dresden und der Universität Ulm. Von 2007 bis 2011 beschäftigte sich das Unternehmen mit der Forschung und Entwicklung im Bereich der organischen Photovoltaik und konnte so die Zukunftsfähigkeit der Technologie beweisen. Zwischen 2012 und 2017 startete es eine Forschungsproduktlinie. 2019 ging die Fertigung von Solarfolien dann in Serie. Inzwischen ist Heliatek weltweit anerkannter Marktführer in organischer Photovoltaik und hält bereits über 450 Patente.

IBC Solar

  • Gründungsjahr: 1982
  • Hauptsitz: Bad Staffelstein (BY)
  • Fertigungsstandorte: Asien
  • Nachhaltigkeit: IBC SOLAR hat sich dazu verpflichtet, mindestens 85 Prozent seiner PV-Module kostenlos zurückzunehmen und zu recyceln. Dafür arbeitet es eng mit Entsorgungsunternehmen zusammen. Jedes Jahr veröffentlicht der Photovoltaik-Hersteller einen Nachhaltigkeitsbericht inklusive  CO2-Bilanzierung.
  • Module: Bifaziale monokristalline Glas-Glas-Module (bis 435 W, Wirkungsgrad: bis 22,28 %), TOPCon-Module (bis 455 W, WG: bis 22,77 %)
  • Produktgarantie: 15 bzw. 25 Jahre
  • Leistungsgarantie: 25 bzw. 30 Jahre

IBC Solar wurde 1982 als International Battery Consulting gegründet. Seine Umbenennung erfolgte 2000, als das Unternehmen zur Aktiengesellschaft wurde. Seine ersten eigenen Solarmodule kamen 1998 auf den Markt. Seit 2011 produziert der Solarhersteller auch Stromspeicher. IBC Solar vertreibt alle PV-Komponenten in über 30 Ländern.

Luxor Solar

  • Gründungsjahr: 2007
  • Hauptsitz: Stuttgart (BW)
  • Fertigungsstandorte: Deutschland, Japan, USA
  • Module: TOPCon-Module (420 W), Reflexionsarme TOPCon-Module (bis 440 W), Bifaziale TOPCon-Module (bis 460 W), Bifaziale HJT-Module (bis 720 W), Bifaziale Halbzellen-Module (bis 670 W), Monokristalline Halbzellen-Module (bis 670 W), Inselmodule (bis 180 W), individuell gefertigte Spezialmodule (Mindestmenge: 100 Module)
  • Produktgarantie: 10, 15 bzw. 30 Jahre
  • Leistungsgarantie: 25 bzw. 30 Jahre

Luxor Solar wurde 2007 am heutigen Firmensitz in Stuttgart gegründet. 2012 und 2016 entstanden Niederlassungen in Tokio und Kalifornien. In 85 Ländern vertreibt der deutsche Solarhersteller mittlerweile seine Premium-Module.

Meyer Burger

  • Gründungsjahr: 1953
  • Hauptsitz: Gwatt (Schweiz)
  • Fertigungsstandorte: Solarmodule: Freiburg (SN) (Schließung 2024), Goodyear (Arizona, USA); Solarzellen: Bitterfeld-Wolfen (ST) 
  • Nachhaltigkeit: Meyer Burger hat sich dazu verpflichtet, die CO2-Emissionen zu reduzieren, den Energie- und Wasserverbrauch zu begrenzen und das Abfallrecycling zu fördern. Bei der Herstellung der Module verzichtet das Unternehmen auf das giftigee Schwermetall Blei. Außerdem ist deren Silbergehalt der geringste der Branche. Im Vergleich zu anderen Solarherstellern sparen sie dadurch Energie und Lösungsmittel und erzeugen weniger Abwässer.
  • Module: Bifaziales HJT-Modul (370–390 W, Wirkungsgrad: bis 21,8 %), Monokristallines HJT-Modul in schwarz (375–395 W, WG: bis 21,5 %), Monokristallines HJT-Modul mit weißer Folie (380–400 W, WG: bis 21,7 %)
  • Produktgarantie: 25 bwz. 30 Jahre
  • Leistungsgarantie: 25 bzw. 30 Jahre

Meyer Burger ist ein Schweizer Photovoltaik-Hersteller, der ursprünglich in der Uhrenindustrie tätig war. Wegen seiner seit 2021 in Deutschland produzierten Solarmodule wurde das Unternehmen bisher jedoch zu den deutschen Solarherstellern hinzugezählt. Dies könnte sich demnächst ändern. Denn im März 2024 gab Meyer Burger das Ende seiner Modulproduktion im sächsischen Freiburg bekannt. Künftig wird das Unternehmen seine Solarmodule in Arizona fertigen. Einzig die Herstellung der dafür nötigen Solarzellen soll weiterhin am Standort Thalheim (Bitterfeld-Wolfen) erfolgen.

Senec Solar

  • Gründungsjahr: 2009
  • Hauptsitz: Leipzig (SN)
  • Fertigungsstandorte: Unternehmen macht keine Angaben
  • Module: Schwarze TOPCon-Module (440–450 W, Wirkungsgrad: bis 22,5 %), PERC-Halbzellen-Module (405–415 W, WG: bis 21,25 %)
  • Produktgarantie: 30 Jahre
  • Leistungsgarantie: 25 bzw. 30 Jahre

SENEC Solar wurde 2009 gegründet und war zunächst als Vertrieb von PV-Anlagen tätig. 2011 brachte das Unternehmen seinen ersten Stromspeicher auf den Markt. Seit März 2018 gehört SENEC zur ENBW Energie Baden-Württemberg AG. Seit 2019 fertigt das Unternehmen Solarmodule. Sein Portfolio umfasst außerdem eine Wallbox, ein Energiemanagementsystem und eine Strom-Cloud. Der deutsche Solarhersteller besitzt Tochtergesellschaften in Italien und Australien.

Solar Fabrik

  • Gründungsjahr: 2016
  • Hauptsitz: Laufach am Untermain (BY)
  • Fertigungsstandorte: China, Deutschland
  • Nachhaltigkeit: Unser Engagement für Nachhaltigkeit treibt uns an, umweltfreundliche Produktionsprozesse zu fördern und erneuerbare Energien zu nutzen.
  • Module: Bifaziale Halbzellen-Module (bis 450 W, Wirkungsgrad: bis 22,5 %), PERC-Module (bis 415 W, WG: bis 21,43 %)
  • Produktgarantie: 15 Jahre
  • Leistungsgarantie: 25 bzw. 30 Jahre

Solar Fabrik produzierte seine Module bis 2018 in Deutschland, verlagert seine Modul-Produktion dann jedoch nach China. 2024 begann der deutsche Solarhersteller mit dem Bau einer neuen Produktionshalle in Aschaffenburg. Ab 2025 sollen dort wieder Solarmodule „Made in Germany“ hergestellt werden.

Solarwatt

  • Gründungsjahr: 1993
  • Hauptsitz: Dresden (SN)
  • Fertigungsstandorte: China, Deutschland
  • Nachhaltigkeit: Durch den Einsatz modernster Technologien und Produktionsverfahren verursacht die Herstellung der Solarwatt-Module im Vergleich zu herkömmlichen Modulen 50 % weniger CO2-Emissionen (< 240 kg CO2äq vs. > 600 kg CO2äq). Die bei der Modulherstellung entstehenden CO2-Emissionen kompensiert das Unternehmen durch Investition in Umweltprojekte (z. B. Kenianisches Biogas-Programm). Die Solarmodule erfüllen außerdem höchste Recyclingquoten für Rohmaterialien.
  • Module: Bifaziale TOPCon-Module (440–455 W, Wirkungsgrad: bis 22,8 %), Bifaziale PERC-Module (bis 370 W, WG: bis 19,9 %), PERC-Module (bis 385 W, WG: bis 20,7 %)
  • Produktgarantie: 30 Jahre
  • Leistungsgarantie: 30 Jahre

Solarwatt brachte 1998 seine ersten eigenen Module auf den Markt. In den Anfangsjahren erfolgte die Produktion vollständig in Deutschland. 2017 musste das Unternehmen diese zu großen Teilen (80 %) nach Asien auslagern, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Im April 2024 gab Solarwatt bekannt, die Fertigung in Sachsen komplett einzustellen. Lediglich Forschung und Entwicklung wird der deutsche Solarhersteller weiterhin am Standort Dresden betreiben.

Solyco Solar

  • Gründungsjahr: 2020
  • Hauptsitz: Berlin (BE)
  • Fertigungsstandorte: Asien, Europa
  • Module: Bifaziale HJT-Module (bis 445 W, Wirkungsgrad: 22,27 %), Bifaziale u. monofaziale TOPCon-Module (bis 450 W, WG: bis 22,5 %), standardisierte PV-Fassade (TOPCon-Module (420 W) inkl. Unterkonstruktion)
  • Produktgarantie: 30 Jahre
  • Leistungsgarantie: 30 Jahre

Solyco ging aus dem seit 1996 tätigen Photovoltaik-Hersteller Solon hervor. Dieser entwickelte 2009 die ersten bifazialen Module, welche 2015 in Serie gingen. Solyco hat diese weiterentwickelt. Außerdem bietet das Unternehmen ein Solarsystem für Flachdächer, das in Zusammenarbeit mit dem ISC Konstanz und der HTW Berlin entstanden ist, sowie eine vorgehängte hinterlüftete PV-Fassade. Für Ziegeldächer hat der deutsche Solarhersteller ein werkzeuglos anzubringendes Hakensystem mit dazu passenden Modulen konzipiert.

Sonnenstromfabrik

  • Gründungsjahr: 1999
  • Hauptsitz: Wismar (MV)
  • Fertigungsstandort: Wismar
  • Nachhaltigkeit: Die Sonnenstromfabrik produziert mit den neuesten Methoden (z. B. Filtertechnik) und Technologien, um den CO2-Ausstoß so gering wie möglich zu halten, und optimiert dahingehend laufend seine Produktionsprozesse. Bei der Herstellung der Serie „Low Carbon“ fällt der CO2-Ausstoß etwa 40% niedriger als bei Modulen europäischer Mitbewerber und sogar bis zu 75 % niedriger im Vergleich zu chinesischen Modulen. Dazu trägt auch bei, dass die Maschinen überwiegend mit Solarstrom aus den eigenen PV-Modulen betrieben wird. Außerdem setzt der Photovoltaik-Hersteller auf Kooperationen mit europäischen Partnern und Lieferanten, um die Lieferkette kurz zu halten.
  • Module: gerahmte und ungerahmte Glas-Glas-Module (415 W), gerahmte Glas-Folien-Module (bis 490 W) sowie Spezialmodule wie Low Carbon Module (bis 330 W), Off-Grid Module und Indachmodule
  • Produktgarantie: 25 bzw. 30 Jahre
  • Leistungsgarantie: 26 bzw. 30 Jahre

Sonnenstromfabrik ist der Markenname der CS Wismar GmbH, welche das Werk 2016 von der Centrosolar Group AG übernahm. Diese hatte 2006 die 1996 gegründete Solar GbR erworben und in Centrosolar Sonnenstromfabrik GmbH umbenannt. Der Wismarer Solarhersteller versorgt die inzwischen ganz auf den US-Markt fokussierte Centrosolar mit deutschen PV-Modulen. Das Unternehmen produziert sowohl eigene Produkte als auch Fremdmodule im Auftrag anderer Solarhersteller. Es hat auch ein spezielles Verfahren für die Laminierung der Module entwickelt, welches ihnen eine besondere Festigkeit verleiht. Für Anlagen in besonders schneereichen Regionen bietet es Module mit Schneelastaufrüstung an. Dabei wird mittels spezieller Klebetechnik im Rahmeninneren verhindert, dass der heruntergleitende Schnee Schäden auf den Dächern verursacht.

Sunset Solar

  • Gründungsjahr: 1979
  • Hauptsitz: Adelsdorf (BY)
  • Fertigungsstandort: Löbichau (TH)
  • Nachhaltigkeit: Die Fertigung der Solarmodule wurde der Umwelt zuliebe CO₂-neutral gestaltet.
  • Module: eine Vielzahl verschiedener Solarmodule in allen erdenklichen Leistungsklassen
  • Produktgarantie: 5 Jahre
  • Leistungsgarantie: 25 Jahre

Sunset Solar ist nicht nur ein Hersteller deutscher Solarmodule, sondern bietet auch Dienstleistungen im Bereich Solarenergie an. So plant, installiert und wartet das Unternehmen sowohl PV- als auch Solarthermie-Anlagen sowie Speichersysteme und Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Weltweit hat es schon die unterschiedlichsten Solarstrom-Inselsysteme aufgebaut. Diese eignen sich sowohl für Schulen und Krankenhäuser als auch für Yachten und Wohnmobile. Auch zwei Balkonkraftwerke (300 u. 600 W) hat der Solarhersteller im Portfolio.

Viessmann

  • Gründungsjahr: 1917
  • Hauptsitz: Allendorf an der Eder (HE)
  • Fertigungsstandorte: Asien
  • Nachhaltigkeit: Viessmann verfolgt eine unternehmensweite Klimastrategie.
  • Module: Schwarze monokristalline Module u. dunkelblaue polykristalline Module (Wirkungsgrad: bis zu 17,5 %)
  • Produktgarantie: 15 Jahre
  • Leistungsgarantie: 25 Jahre

Viessmann wurde 1917 als Heiztechnik-Hersteller gegründet. Inzwischen bietet das Unternehmen in 120 Ländern Heiz-, Kühl- und Lüftungssysteme sowie erneuerbare Energielösungen an. Dazu zählen auch eigene PV-Module und Stromspeicher.

Die größten Photovoltaik-Hersteller in Deutschland

Ein Indikator für wirtschaftlichen Erfolg in der Solarindustrie ist die Produktionskapazität (in Gigawatt peak). Denn nur, wer große Werkshallen und ausreichend Abnehmer hat, kann auch viel produzieren. Nicht alle der genannten Solarhersteller machen Angaben zu ihrer Produktionskapazität. Unter denen, die sie nennen, nehmen folgende Unternehmen die Spitzenplätze ein:

1. Hanwha Q CELLS: 12,4 GWp

2. Luxor Solar: 6,8 GWp

3. AE Solar & Axitec Solar: 2 GWp

 Hanwha Q CELLS ist somit mit Abstand der PV-Module-Marktführer. Platz 2 im Produktions-Ranking nimmt Luxor Solar ein – und das mit nur rund 50 % dessen, was der Spitzenreiter aufbietet. Bronze teilen sich AE Solar und Axitec Solar mit weniger als einem Drittel vom Zweitplatzierten. Die meisten der anderen deutschen Solarmodulhersteller bleiben mit ihren Produktionskapazitäten unter 1 GWp – vor allem jene, die ausschließlich in Deutschland produzieren.

Marktführer bei Solaranlagen in Deutschland und der Welt

So beeindruckend die Zahlen von Hanwha Q CELLS und Luxor Solar auch klingen mögen. Ein Blick auf die der größten Solarzellen-Herstellern der Welt zeigt, dass noch viel mehr möglich ist:

Liste der zehn größten Solarzellenhersteller 2023 von Statista

Übersicht der größten Solarzellenhersteller weltweit nach Absatz im Jahr 2023 | Grafik: © Statista

Schaut man sich die zehn absatzstärksten Solarhersteller der Welt an, entdeckt man fast nur chinesische Firmen. Einzig Canadian Solar taucht an Platz 7 in der Liste auf. Deren Module werden aber ebenfalls in China produziert. Mit 65,5 GWp führt Tongwei das Ranking an, gefolgt von JinkoSolar mit 60,2 GWp und LONGI mit 58,4 GWp. Jedes Unternehmen kommt also allein vom Absatz her auf ein Vielfaches dessen, was die deutschen Solarhersteller insgesamt produzieren.

Da die chinesischen Photovoltaik-Hersteller in der Lage sind, Solarzellen und Module in Massen zu produzieren, können sie diese auch zu niedrigeren Preisen anbieten als die in Deutschland ansässigen. Und so stammen die hierzulande installierten Solarmodule auch zu circa 80 Prozent von Herstellern aus Asien.

Deutsche Solarhersteller und ihre turbulente Geschichte

Dies war nicht immer so. In den 80er-Jahren waren es noch Photovoltaik-Hersteller aus Deutschland, die große Erfolge sowohl im eigenen Land als auch auf dem Weltmarkt verbuchten. In den Anfangsjahren gab es rund 60 deutsche Solarhersteller, die durch ihre Forschung immer fortschrittlichere Technologien entwickelten und so die Solarindustrie vorantrieben.

In Deutschland trug damals auch die Förderpolitik zum Erfolg der heimischen Hersteller bei. 1990 trat das Stromeinspeisegesetz in Kraft. 2000 wurde es vom EEG abgelöst. Dadurch erhielten Solaranlagen-Besitzer eine höhere Vergütung für die Einspeisung von Solarstrom ins öffentliche Netz. Außerdem gab es 1990 das „1.000 Dächer-Programm“, auf welches 1999 das „100.000 Dächer-Programm“ folgte. Für viele Hausbesitzer waren die staatlichen Subventionen Anreiz, sich eine Solaranlage zuzulegen.

Mit der EEG-Novelle 2012 verringerte sich jedoch die Einspeisevergütung drastisch. Dies machte sich prompt bemerkbar: 2013 sank die Zahl der neu installierten PV-Anlagen um 60 %. In der Folge mussten viele Unternehmen Insolvenz anmelden und knapp 50 % der in der deutschen Solarindustrie Beschäftigten verloren ihren Arbeitsplatz. Dazu trug auch bei, dass immer mehr billige Module aus China den Markt eroberten. Um dies zu unterbinden, erließ die EU 2013 Anti-Dumping-Zölle auf chinesische Solarprodukte. Diese galten jedoch nur bis 2018. Danach ging der Siegeszug der chinesischen Solarmodule weiter; und deutsche Solarhersteller hatten es schwer, weiter wettbewerbsfähig zu bleiben.

Warum deutsche Solarmodule teurer sind

PV-Module deutscher Hersteller kosten um die 20 Prozent mehr als Module asiatischer Hersteller. Zugleich haben asiatische Module häufiger eine höhere Leistung. Deutsche Solarhersteller sind zwar nach wie vor Weltklasse in der Forschung und Entwicklung. Geht es jedoch darum, die Produktionsstätten an die neu entwickelten Technologien anzupassen, brauchen sie erheblich länger als PV-Hersteller in Asien. Grund dafür sind die geringeren Produktionskapazitäten an deutschen Fertigungsstandorten (s. o.).

Ebenfalls verantwortlich für die geringeren Preise asiatischer Solarmodule sind folgende Aspekte:

  • Niedrigeres Lohnniveau
  • Geringere Umweltstandards
  • Höhere staatliche Förderung

Genau deshalb verlagern auch immer wieder Solarhersteller aus Deutschland ihre Produktion ins Ausland – vorrangig nach Asien.

Bisher selten 100 % Made in Germany

Selbst dann, wenn die Fertigung der Module komplett in Deutschland stattfindet: 100 % Made in Germany sind die meisten deutschen Solarmodule nicht. Denn die dafür nötigen Solarzellen stammen zumeist von ausländischen Zulieferern. Denn ihre Fertigung ist sehr stromintensiv.

Solarhersteller wie 1Komma5° und Aleo Solar haben sich jedoch zum Ziel gesetzt, die gesamte PV-Wertschöpfungskette (angefangen beim Silizium) wieder nach Deutschland – oder zumindest nach Europa – zurückzuholen.

Standortvorteile deutscher Solarmodule

Während der Preis gegen Solarmodule aus Deutschland spricht, gibt es auch einige Gründe, die für sie sprechen:

  • Ansprechpartner vor Ort
  • Überdurchschnittlich lange Produktgarantien (meist 25 oder 30 Jahre)
  • Langsamere Degradation (Leistung bleibt über lange Zeit nahezu gleich)
  • Sehr gutes Abschneiden bei Qualitätstests
  • Bessere Umweltbilanz (in Asien wird meist mit Kohlestrom produziert)
  • Kürzere Transportwege
  • Unterstützen der heimischen Wirtschaft
  • Anfertigung von Speziallösungen möglich (z . B. bei verwinkelten Dächern)

In der Forschung und Entwicklung neuer Technologien ist die deutsche Solarindustrie nach wie vor Weltklasse. Hier ansässige Unternehmen können auf dieses Know-how zurückgreifen. Dies gepaart mit dem hohen Qualitätsanspruch lässt PV-Module deutscher Hersteller zu einer Investition werden, von der Sie lange etwas haben. Und sollte es doch mal Probleme geben, greift eine nach deutschem Gesetz gültige Garantie. Hinzu kommt das gute Gefühl, dass die zur umweltschonenden Stromgewinnung gekauften Module auch umweltschonend hergestellt und nicht erst um den halben Erdball geflogen wurden.

Solarstrom für die Produktion deutscher Solarmodule

Deutsche Solarhersteller nutzen oft den Solarstrom ihrer eigenen PV-Anlagen für die Produktion ihrer Module. | Foto: © Achim Banck / Adobe Stock

Fazit: Photovoltaik aus Deutschland – Gutes Gewissen gratis

Die deutsche Solarindustrie hat harte Zeiten hinter sich und muss weiterhin kämpfen, um sich auf dem Markt – national wie international – zu behaupten. Doch PV-Module made in Germany punkten nicht nur mit hoher Qualität und langen Garantien. Es ist vor allem der Aspekt Nachhaltigkeit, der sie attraktiv macht. Denn während asiatische Fabrikanten ihre Module oft bei geringen Löhnen und mit vielen Emissionen produzieren, achten Photovoltaik-Hersteller in Deutschland sehr auf Umweltschutz und faire Arbeitsbedingungen. Wenn Ihnen diese Punkte ebenfalls am Herzen liegen, sind deutsche PV-Module die richtige Wahl für Sie.

Ariane Müller
Ariane Müller ist Fachredakteurin für energetisches Bauen und Sanieren. Sie informiert über die verschiedenen Heizungsarten, die Möglichkeiten der eigenen Stromgewinnung und Wege zur besseren Gebäudedämmung.
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